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Rezension zu
Um es kurz zu machen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Inspirierende Geschichten. Meike Winnemuths Kolumnensammlung

Von: Sputnik FFM
05.03.2016

Vor einigen Monaten war ich auf einer Lesung im Hafen 2 in Offenbach. Die Autorin und Journalistin Meike Winnemuth las dort aus ihrem neuen Buch „Um es kurz zu machen“ vor – einer Sammlung ihrer Kolumnen der letzten Jahre. Ich kannte das Buch noch nicht, wollte mir die Lesung aber auf keinen Fall entgehen lassen, denn ich war hin und weg gewesen von Winnemuths letztem Buch mit dem Titel „Das große Los“. Dabei handelt es sich um eine Art autobiographisches Reisetagebuch. Meike Winnemuth hatte bei „Wer wird Millionär“ 500.000 Euro abgeräumt. Mit diesem Geld verwirklichte sie sich einen Traum. Sie lebte ein Jahr lang, je einen Monat in einer anderen Stadt der Welt und schrieb darüber. Ich folgte Meike Winnemuth Buchstabe für Buchstabe nach Sidney, Hawaii oder San Francisco und war begeistert von diesem klugen, lustigen, originell erzählten und inspirierenden Buch. Danach hätte ich am liebsten selbst sofort eine Weltreise gebucht. Das ging zwar nicht, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und eins war klar: diese Autorin hatte mein Leserherz im Sturm erobert. Die Lesung im Hafen 2 war ein voller Erfolg. Meike Winnemuth war auf der Bühne genau so sympathisch und humorvoll wie in ihrem Buch und das Publikum: begeistert. Sie las einige ihrer Kolumnen vor, beantwortete dann charmant alle Fragen aus dem Publikum und signierte im Anschluss ihre Bücher. Ich ging bestens gelaunt nach Hause und beschloss nun auch ganz bald „Um es kurz zu machen“ zu lesen. Die rund 70, im Buch enthaltenen, Kolumnen sind zuvor in Zeitschriften oder Magazinen erschienen, wie der Süddeutschen oder dem Stern. Im Buch wurde der Versuch unternommen sie in acht thematische Kategorien einzuteilen, wie z. B. „Lieben“, „Hassen“, „Ausprobieren“, „Einsehen“. Es sind kurzweilige und, wie es Kolumnen so an sich haben, persönliche Texte über das Leben, über Alltägliches und Besonderes. Kleine Kostprobe gefällig? Eine meiner Lieblingskolumnen heißt „Ist mir egal, ich lass das jetzt so“. Meike Winnemuth beschreibt hier wie befreiend es ist, sich im Prozess des Äterwerdens von dem Selbstoptimierungswahn der jungen Jahre zu lösen, den „Bemühungen, endlich ein verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben zu führen, ein rückenmuskeltrainiertes, steueroptimiert angelegtes, life-work-balancierters, vor Mitternacht ins Bett gegangenes Spitzenleben […] Das kriege ich nicht mehr hin, so ein Prachtexemplar der Menschheit zu werden. War ‘ne bescheuerte Idee von Anfang an.[…] Stattdessen: Schnapsideen! Befreiungsschläge! Unverantwortliche Kurswechsel!“ Sehr amüsant und wohltuend. Oder die Kolumne mit dem Titel „Osnabrück“, in der Winnemuth eine Anekdote aus ihrem Leben erzählt, von einem Treffen mit einer völlig fremden Leserin und dabei nebenbei ein leidenschaftliches Plädoyer rausschlüpft für mehr Wagnisse, mehr Vertrauen in (fremde) Menschen und gegen die ständige Frage „Was springt für mich dabei raus?“, bei allem was man so treibt. Die kurzen Kolumnen versüßen dem Leser, mit ihrer optimistischen Leichtigkeit und ihrem Scharfsinn und Witz, definitiv den Tag. Der authentische Stil der Autorin, die Themen gerne kurz, knapp aber treffend auf den Punkt bringt, finde ich ausgezeichnet. Mich hat diese Kolumnensammlung zum Schmunzeln, zum Lachen, zum Nachdenken gebracht. Meike Winnemuths neugieriger Blick auf die Welt und ihre Lebensfreude sind zudem einfach ansteckend. Eine empfehlenswerte Lektüre. Um es kurz zu machen. Von dem unverschämten Glück auf der Welt zu sein Meike Winnemuth Knaus, August 2015 206 Seiten Gebundenes Buch mit Schutzumschlag € 16,99

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