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Rezension zu
Die 100 - Tag 21

Chaos - Jeder kämpft für sich

Von: Ramona | El Tragalibros
09.03.2016

Die erste Schlacht ist geschlagen: Es gibt Überlebende des Atomkriegs auf der Erde, die ihnen nicht wohlgesonnen sind. Octavia bleibt verschwunden, wurde sie brutal entführt von denen, die ? Wells versucht mit allen Mitteln die Gruppe zusammenzuhalten, doch sein Kontrahänt Graham nutzt Angst und Panik der anderen, um Wells und seine Position als Kanzlersohn zu schwächen. Uneinigkeit und Wut verbreiten sich im Lager und spalten die Gruppe der Jugendlichen, die eigentlich zusammenhalten müssten, um gegen den ihr unbekannten Feind antreten zu können. Auf der Suche Clarke und Bellamy haben sich von der Gruppe getrennt, um nach Octavia zu suchen. Dabei entdecken sie nicht nur, dass bereits vor ihnen eine Expeditionsmission auf die Erde geschickt worden war, sondern Clarke findet auch heraus, dass Bellamy einst mit ihrer Freundin Lilly, an der ihre Eltern gewungen wurden Strahlenexperimente durchzuführen, zusammen war. Clarke ist erschrocken, kann sie ihm wirklich die Wahrheit über sich und ihre schreckliche Tat sagen? Im Lager erhält der Feind ein Gesicht: ein erdgeborenes Mädchen taucht auf und wird gefangen genommen. Graham und seine Anhänger wollen sie auf der Stelle töten, um ihre Toten zu rächen, doch Wells kämpft dafür, dass sie am Leben bleibt.Er will nicht so gewissenslos und unmenschlich werden, wie diejenigen es sind, die sie angegriffen haben. Doch das Lager ist zerstückelt, statt an einem Strang zu ziehen, sucht jeder nach dem eigenen Vorteil. Jeden Moment kann die angespannte Stimmung kippen und der Blutdurst über die Menschlichkeit siegen. Auf den Kolonieschiffen wird die Luft immer knapper. Glass und Luke sind auf der Walden gefangen, der Station, auf der die Sauerstoffzufuhr gedrosselt wurde, damit andere überleben können. Mit ihrer letzten Kraft versuchen sie die Schleusen zu öffnen, damit die Menschen eine Chance haben zu überleben. Doch überall herrscht bereits Chaos, denn jeder versucht auf den wenigen Transportern zur Erde einen Platz zu ergattern. Aber die Menschen sind zu viele; nicht jeder kann gerettet werden. Jeder kämpft für sich Ob im Weltall oder auf der Erde: Jeder kämpft für sich, überall herrscht Uneinigkeit darüber, was das Richtige ist. Kämpfen? Morden? Menschlichkeit zeigen? Wer sind die Guten und wer sind die Bösen? Wieder greift Kass Morgan unterschiedliche Perspektiven auf und lässt ihre vielen Protagonisten zu Wort kommen, die alle auf ihre Weise versuchen das Richtige zu tun. Und gleichzeitig kämpft jeder mit seinen inneren Ängsten und den Taten der Vergangenheit. Der Dritte Weltkrieg hat einst die Erde mit seiner Atomkraft zerstört und doch haben Menschen überlebt, wie sich nun herausstellt, doch was wollen sie? Die Teilnehmer der ersten Expeditionsmission sind tot und Sasha, das erdgeborene Mädchen, hüllt sich in Schweigen, was der wahre Grund dafür ist. Unsicherheit kommt hinzu, denn wem kann man noch vertrauen, wenn mitten in der Nacht ein Freund getötet wird? Kass Morgan geht mit dem zweiten Band mehr in die Tiefe, was die Vergangenheit anbelangt. Die Jugendlichen finden heraus, was sich in der nicht allzu weit entfernten Vergangenheit auf der Erde zu getragen hat und welche Zerrüttungen die Menschen auf der Erde erlebt haben. Dabei scheint sie mir manchmal etwas zu sehr über das Ziel hinauszuschießen, wenn sie von Netzhauttransmittern erzählt, die zwar die hohe Technologisierung der Kolonien beschreibt, aber gleichzeitig befremdlich auf die eigentliche Handlungsstruktur wirkt. Dagegen stellt die Autorin wieder ein spannendes Gesellschafskonstrukt auf. Jeder ist sich selbst der nächste, zumindest auf den ersten Blick. Denn hier und da schließen sich kleine Gruppen zusammen, finden einen Konsens, in dem, was sie tun, auch über ihre persönlichen Differenzen hinweg. Sie versuchen möglichst klug vorzugehen in einer Welt, die sie bisher nur aus Büchern und Erzählungen kannten. Diese Klugheit bringt sie aber nur voran, wenn die Mehrheit zusammenhält und die scheint immer noch wie gelähmt. Unfähig in die Zukunft zu blicken, lässt sich das Lager treiben und nur Vereinzelte greifen zu extremen Positionen, wollen Blut und Mord, und dieser Funke des Wahnsinns könnte ein nicht zu bändigendes Feuer entfachen . Was geschieht, wenn der blanke Überlebensinstinkt die Oberhand gewinnt? Chaos entsteht, das zu kontrollieren schier unmöglich erscheint. Für Clarke verändert sich die Welt wohl am meisten in „Die 100 – Tag 21“, denn sie findet auf der Erde Dinge heraus, die ihr gesamtes Leben ins Wanken bringt. Dieser Cliffhanger ist so gut gesetzt, dass Band 3 ein absolutes Muss ist: das Chaos ist da.

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