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Rezension zu
Star Wars™ - Nachspiel

Frisch, neu und dynamisch

Von: Literaturina
23.03.2016

Die Handlung: Die Oberhäupter des zerstreuten Imperiums kommen zu einem Gipfeltreffen auf dem Planeten Akiva zusammen, um über die Zukunft der Galaxis zu beratschlagen. Vor 6 Monaten ist es der Rebellion gelungen, den zweiten Todesstern zu zerstören. Nun versucht die daraus hervorgegangene Neue Republik die Ordnung wieder herzustellen und droht dabei an sich selbst zu zerbrechen. Unter der Leitung von Rae Sloane debattieren die Imperialen im Geheimen, doch dabei bleibt es nicht lange. Captain Wedge Antilles spürt die Imperialen eher zufällig auf und gerät sogleich in ihre Hände. Zur selben Zeit trifft Rebellenpilotin Norra Wexley auf ihrem Heimatplaneten ein, um ihren Sohn Temmin zu finden und in Sicherheit zu bringen. Die Kopfgeldjägerin Jas Emari scheitert bei dem Versuch, sich den Kopf des Grand Moffs Pandion zu holen und verbündetet sich mit dem untergetauchten Ex-Imperialen Sinjir. Die Wege der Helden kreuzen sich und sie müssen zusammenarbeiten, wenn sie Akiva wieder verlassen wollen. Denn die Imperialen haben eine Blockade verhängt. Die Rezension: Das Buch entfaltet sich nach den ersten zwei bis drei Kapiteln auf eine völlig unerwartete Weise. Das liegt vermutlich und vor allem daran, dass viele Leser (mich selbst eingeschlossen) mit einem Abenteuer der “Großen Drei” gerechnet haben. Stattdessen stürzt man kopfüber in ein neues Abenteuer mit einem neuen Cast an Charakteren. Mir war schnell klar: Ich muss jetzt mit der Handlung gehen oder ich kann das Buch gleich weglegen. Also ließ ich mich auf da Abenteuer ein und wurde in vielerlei Hinsicht überrascht. Mir persönlich war diese bunte Truppe an Figuren schnell sympathisch, obwohl sie alle ein wenig seicht geraten sind (auf der anderen Seite war Star Wars nie für seine überragende Tiefe bekannt). Die fünf Figuren hatten allerhand Scherereien zu überstehen, auch untereinander. Und die Figuren entwickelten sich von störrischen Einzelgänger zu einer dynamischen Gruppe, die langsam Vertrauen ineinander fasst. Es war der Entwicklung von Luke, Leia und Han in »Episode 4« nicht ganz unähnlich. Aber auch auf der Metaebene bringt der Autor viel Neues an. Wendig modernisiert Star Wars auch auf einer gesellschaftlichen Ebene. Die alten Romane (oder das Universum als solches) waren eher konservativ angelegt. Frauen waren Männern nicht gleichgestellt, das Imperium kämpfte als Stellvertreter der Menschheit ausschließlich gegen Nichtmenschen. Dieses alte Modell bringt Wendig mit wenigen Sätzen zu Fall. Nicht nur, dass mit Rae Sloane eine schwarze Frau an der Spitze des Imperiums steht, Temmin wurde nach dem Fortgang seiner Eltern von seinen Tanten, einem lesbischen Ehepaar, aufgenommen. Der Ex-Imperiale Sinjir erweist schwul. In den Zwischensequenzen leben Menschen und Aliens in Patchworkfamilien. Homosexualität und alternative Lebensentwürfe halten im Star Wars-Universum Einzug und transportieren die Geschichte damit wahrhaft ins einundzwanzigste Jahrhundert. Ich war wirklich froh, mein altes Star Wars mit diesen frischen Ansätzen zu sehen. Das macht große Hoffnungen auf die kommenden Filme. Wer in »Aftermath« allerdings Hinweise auf die Handlung von »Das Erwachen der Macht« sucht, wird enttäuscht. Wendig hält sich fast vollkommen bedeckt, was das Schicksal von Luke und Leia angeht. Nur Han und Chewie haben einen kurzen Auftritt, und selbst der wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet. Obwohl ich doch begeistert von »Aftermath« war, habe ich jedoch sehr lange für die Lektüre gebraucht. Das liegt vor allem an Wendigs Stil. Er ist zuweilen etwas sperrig und voll mit Wörtern, die man nicht unbedingt im Englisch-LK aufgeschnappt hat. Das störte für mich den Lesefluss (ich stolperte regelrecht durch manche Passagen) und erschöpfte mich über lange Strecken. Zudem fehlt ein großes, spannendes Finale. Das Ende liest sich mehr wie ein Exposition für die Bücher, die da noch kommen werden.

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