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Rezension zu
I Saw a Man

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch, dass zu hohe Erwartungen weckt.

Von: Nico
23.03.2016

Hier haben wir mal wieder einen Kandidaten, der bei mir zu hohe Erwartungen geweckt, und mich am Ende leider enttäuscht hat. Was ich sehr schade finde. In I Saw a Man von Owen Sheers, geht es um den Schriftsteller Michael, der nach dem Tod seiner Frau, die als Journalisten in Pakistan zur falschen Zeit am falschen Ort war, versucht wieder ein normales Leben zu leben. Er zieht von New York nach London und freundet sich schnell mit den Nachbarn, den Nelsons an, so sehr, dass er bei ihnen ein und aus geht, als würden sie sich ein Leben lang kennen. Dann eines heißen Sommertages, sieht Michael, dass die Hintertür zum Haus seiner Nachbarn offen steht. Um nach dem Rechten zu schauen, betritt er das leer erscheinende Haus und löst damit eine Kettenreaktion aus, die ihr aller Leben verändert. Ich gut einen Monat für diese 297 Seiten gebraucht, und das nicht, weil ich nicht wollte, dass das Buch so schnell zu Ende gelesen ist. Ich habe so lange gebraucht, da es sich meiner Meinung nach ziemlich zieht. Auch wenn die gut ersten 50 Seiten noch interessant und spannend zu lesen sind und man mitfiebert, was mit den Nelsons passiert ist und warum die Hintertür offen steht, was so normalerweise nie der Fall war, klang das alles vielversprechend. Doch leider konnte das Buch diese Spannung nicht aufrechterhalten und das zum Leid des Lesers, der verzweifelt nach Spannung sucht, mit der in diesem Buch ziemlich gespart wurde. Stattdessen werden einem Rückblenden zugeschmissen, wie es zu dem Tod von Michaels Frau gekommen war, wer daran schuld war und wie dieser Mensch sich fühlte. Rückblenden, die mich nicht gar nicht interessiert haben. Diese Rückblenden machten auf mich den Eindruck, als wären sie Lückenfüller, um der Geschichte eine passende Länge zu geben (damit sie nach etwas aussieht), aber das für mich wirkte es eher wie ein unnötig in die Länge gezogener Roman, den man gut um hundert Seiten kürzen und eine Novelle daraus hätte machen können. Aber auch der Schreibstil von Owen Sheers, war an manchen Stellen ganz schön ausschweifend. So sehr, dass man als Leser selbst die Gedanken schweifen lässt, sich nicht wirklich auf das Buch konzentriert und der Handlung so nicht folgen kann. Das war für mich zeitweilig zu viel des Guten, dass ich von dem Buch einen kleinen Abstand brauchte. Das einzig positive an diesem Roman waren die wenigen Stellen, an denen endlich mal (nach gut 200 Seiten) etwas passiert. Mit dem, was in dem Haus der Nelsons, nach Michaels Eindringen, passiert, hatte ich gar nicht gerechnet. Ich dachte: »Ja endlich, jetzt kommt Schwung in die Bude!« Aber nichts da! Gleich danach verfällt der Roman wieder in sein Loch der ausschweifenden Beschreibungen von Gefühlen und Metaphern. Im Großen und Ganzen gesehen ist I Saw a Man von Owen Sheers ein interessantes, mit Beschreibungen und Rückblenden vollgestopftes, Buch, mit einer interessanten Idee. Aber mit einer Umsetzung, die für meinen Geschmack, zu wünschen übrig lässt. Auch erschließt sich mir der Titel I Saw a Man nicht ganz. Ich könnte hier ein wenig darüber rätseln, aber das würde unweigerlich zu Spoiler führen und das möchte ich nicht.

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