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Rezension zu
Das Erbe der Kriegsenkel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bewegend

Von: CogitoLeider
24.03.2016

'Das Erbe der Kriegsenkel' ist ein sehr persönliches Buch des Autors Matthias Lohre. Denn schließlich geht es um seine ganz eigene Familiengeschichte. Doch gelingt es ihm gleichzeitig, den Bogen zu allgemeinen Aussagen zu spannen, sodass sich 'Kriegsenkel' auf alle Fälle wiederfinden können. Das fängt mit Tipps zur eigenen Suche an und endet mit mit psychologischen Ratschlägen. Ich habe dieses Buch mit einem Textmarker in der Hand gelesen und sehr viel markiert. Sätze, die mir meine Eltern erklären, die mir mich selbst erklären. Und Sätze, die ich mir zu Herzen nehmen will. Wenn zum Beispiel das 'und' das 'aber' ersetzt - eine Kleinigkeit, die für mich so etwas wie ein 'Befreiungsschlag' war. Es kommt halt doch immer auf die Formulierung an. Auch gab es Erkenntnisse, die das Bild ein wenig abrunden, wie zum Beispiel die 'Erziehungsmethoden', die einiges erklären und die Not der Kriegskinder noch einmal mehr verstärken und den nachfolgenden Generationen verdeutlichen. Und den Zorn auf die Täter verstärken. So bedeutet Verstehen nicht unbedingt Verzeihen, aber es erleichtert den Weg zu einem verständigeren Umgang. Ich gehöre zu denen, deren Eltern durchaus erzählt haben, wobei die Erzählungen emotionale Lücken aufweisen oder mir unverständlich blieben. Bücher wie 'Das Erbe der Kriegsenkel' leisten die Arbeit, Lücken zu füllen und zu erklären. Mir hat das sehr viel gebracht, wobei ich noch vieles für mich selbst klar machen muss. Stilistisch bewegt sich Matthias Lohre auf hohem Niveau ohne unverständlich zu werden. Seine Suche nach Antworten ist na vielen Stellen auch ein Tasten nach den richtigen Worten, was ich sehr eindrucksvoll fand. So ist 'das Erbe der Kriegsenkel' für ihn sicherlich ein Weg der Eigentherapie, wobei er sich manchmal auch im Kreis dreht und wiederholt. Dass er dabei aber eben auch Allgemeingültiges beschreibt, macht es gleichzeitig zu einem Buch, das hilft, Mut macht. Und für mich den Weg ganz klar vorzeichnet: Fragen stellen, hinterfragen, auseinandersetzen und aufschreiben - immer und immer wieder! Fazit? Ein hilfreiches Buch!

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