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Rezension zu
The Perfectionists - Gutes Mädchen, böses Mädchen

Von guten und bösen Mädchen

Von: Rezifeder
08.04.2016

Eine Aufgabe im Filmkurs der Beacon Heights High School lässt fünf Mädchen überlegen, wem sie den Tod wünschen, und sie erstellen eine Liste ihrer Hassobjekte. Kurz drauf ist der gemeine Snob Nolan tatsächlich tot, und zwar genau so ermordet, wie von den Mädchen vorgeschlagen. Wenig passiert ein weiterer Mord in ihrem Umfeld - wieder eine Person von ihrer Liste. Julie, Parker, Mackenzie, Ava und Caitlin geraten unter Tatverdacht. Sie sind jedoch überzeugt davon, dass niemand von ihnen der Mörder ist - stattdessen vermuten sie, dass irgendjemand aus dem Filmkurs ihr Gespräch belauscht hat und ihnen die Morde anhängen will. Um sich vom Tatverdacht zu befreien, versuchen sie auf eigene Faust, den Mörder zu entlarven. Nach und nach wächst dabei jedoch das gegenseitige Misstrauen. Ist vielleicht doch eine von ihnen der Täter ...? Zudem ist die Liste, auf der sie im Filmkurs spaßeshalber ihre potenziellen Opfer schrieben, spurlos verschwunden. Mit Recht fürchten die Mädchen, dass auch die weiteren Opfer der Liste in Gefahr schweben ... Bewertung: Sara Shepards Zweiteiler "The Perfectionists" funktioniert nach einem ähnlichen Schema wie ihre Erfolgsreihe "Pretty little liars": Eine Mädchenclique an einer elitären High School, pikante Geheimnisse, die plötzlich an die Öffentlichkeit gelangen, gegenseitiges Misstrauen und die Suche nach einem Mörder. Dabei ist "The Perfectionists" trotz gewisser Parallelen mehr als nur ein Abklatsch der älteren Reihe. "Gutes Mädchen, böses Mädchen" ist der zweite und abschließende Teil, der unmittelbar an den ersten Band anschließt. Natürlich ist es sinnvoll, zunächst den Band "Lügen haben lange Beine" zu lesen. Doch da auf den ersten Seiten die wichtigsten vorangegangenen Ereignisse zusammengefasst werden, versteht man den Band auch ohne Kenntnis des ersten. Die meisten Kapitel konzentrieren sich auf eine der fünf Protagonistinnen, indem sich ein personaler Erzähler auf deren Handlungen fokussiert. Jedes der Mädchen hat Probleme und Geheimnisse: Julie war ursprünglich das beliebteste Mädchen der Schule, bis ihre Mitschülerinnen dahinterkamen, dass ihre Mutter ein Messie ist und mit knapp dreißig Katzen in einem verwahrlosten Haus wohnt. Auch Parker war ein beliebtes, fröhliches Mädchen, ehe ihr gewalttätiger Vater ihr bleibende Entstellungen zufügte. Die bildhübsche Ava unterdessen leidet unter ihrer missgünstigen Stiefmutter, die vor allem unter Alkoholeinfluss gemein wird. Das Musikgenie Mackenzie muss sich damit auseinandersetzen, dass ihre ehemals beste Freundin ihr den Schwarm ausgespannt und gegen sie intrigiert hat. Und dann ist da noch die talentierte Fußballerin Caitlin, deren Bruder sich das Leben nahm. Bis auf Julie und Parker handelt es sich hier zumindest anfangs nicht um wirkliche Freundinnen, die Mädchen kannten sich untereinander bislang nur flüchtig - erst der Filmkurs und der daraus resultierende Mord hat sie als Schicksalsgenossinnen zusammengebracht. Man verfolgt einerseits ihre Annäherung, andererseits entsteht aber in der zweiten Romanhälfte auch zunehmend Misstrauen. Allmählich erscheint es den Mädchen nicht mehr undenkbar, dass eine von ihnen hinter den Taten steckt, die kritischen Nachfragen und Kommentare häufen sich. Zumindest für den Mord an dem bösartigen Nolan hätte jede von ihnen ein Motiv gehabt. Die Handlung ist fesselnd und auch abwechslungsreich gestaltet. Nicht nur, dass mehrere Morde geschehen, auch die persönlichen Dramen der Mädchen halten den Leser in Atem. Egal, ob es sich um emotionale Verwicklungen mit Jungs, Julies Scham wegen ihrer Mutter oder Avas Konflikte mit ihrer Stiefmutter handelt, die Ereignisse lassen einen nicht kalt. Die Mädchen sind vielleicht keine unvergesslichen, einzigartigen Charaktere, aber doch mehr als bloße Stereotype, und man kann gut mit ihnen sympathisieren. Die Auflösung ist als großer Knalleffekt konzipiert, der aufmerksame Leser erschließt sie aber schon etwas vor der Enthüllung. Grundsätzlich ist die Erklärung stimmig, und es werden alle bis dahin angesammelten Fragen beantwortet. Allerdings ist die Auflösung polarisierend, setzt auch auf Effekthascherei und ist nicht in jeder Hinsicht befriedigend, zumal es auf den letzten Seiten nochmals eine kleine Wendung gibt, die den Schluss recht offen gestaltet - ein dritter Band läge angesichts dessen nah, ist aber offenbar nicht vorgesehen. Fazit: Unterhaltsamer und spannender zweiter Teil einer Mini-Reihe, die sich zur Not auch ohne den ersten Teil lesen lässt. Insgesamt überdurchschnittlich gut, vor allem aufgrund der Kurzweiligkeit, doch der Schluss ist ein bisschen zu plakativ.

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