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Rezension zu
Revival

Revival (Stephen King)

Von: Poldi
10.04.2016

Bereits als Junge begegnet Jamie dem charismatischen Prediger Charles, der die Gemeinde schnell für sich einnimmt und mit seinen ungewöhnlichen Experimenten zur Elektrizität in seinen Predigen für Unterhaltung unter den Kindern sorgt. Doch als Charles sich von seinem Glauben abwendet und Jamies Heimatstadt verlässt, verlieren die beiden sich aus den Augen. Erst Jahre später, als Jamie längst im Drogensumpf gefangen ist, begegnen sie sich wieder... Auch der Meister des modernen Horrors Stephen King hat Vorbilder, und genau von diesen hat er sich für „Revival“ inspirieren lassen. Gerade dabei findet zu alter Stärke zurückfindet und liefert ein sehr düsteres und mysteriöses Werk ab, das einen schnell in seinen Bann zieht. Denn schon von den ersten Seiten an schwebt eine düstere Wolke über dem scheinbaren Idyll, dass die Beziehung der beiden ungleichen Männer in eine Katastrophe münden muss, lässt sich aus jeder Zeile herauslesen. Die über mehrere Jahrzehnte angelegte Geschichte konzentriert sich dabei auf Jamie, der sich völlig verliert und als Musiker keinen Halt im Leben findet, eine rastlose Seele, die sich selbst nicht gut tut. King stellt dabei die Begegnungen mit Charles in den Mittelpunkt, die zu wichtigen Wendepunkten in der Handlung werden. Es knistert ganz gewaltig vor Spannung, vielleicht auch weil das Tempo im typischen King-Stil deutlich gedrosselt ist und er einzelne Situationen geradezu zelebriert. Der sich langsam ausbreitende Horror, der sich immer weiter angedeutet und manifestiert hat, gipfelt ist einem unglaublichen Ende, das mich völlig in seinen Bann gezogen hat, das trotz der vielen Andeutungen überrascht und das in seiner Düsternis beeindruckt, das aber auch eine Spur zu lang in die Länge gezogen ist und damit viel Spannungspotenzial verliert. Die Charaktere beschreibt King während der Handlung sehr lebendig, wobei gerade die Unterschiede der beiden wichtigsten Figuren unterstrichen werden – der charismatische und mitreißende Charles neben dem selbstzerstörerischen Jamie. Sehr gelungen ist, wie sich diese Waage immer weiter ausgleicht und ins Gegenteil umschlägt, dies ist für mich eine der großen Stärken des Romans. Durch seine wie immer sehr bildhafte und lebendige Sprache schafft es der Autor erneut, alles sehr eindringlich wirken zu lassen. „Revival“ braucht zwar etwas Zeit, um sich zu entwickeln und offenbart immer wieder kleinere langwierige Abschnitt, kann aber mit seiner düsteren Faszination vieles wieder wett machen. Die Kombination der beiden Hauptfiguren ist sehr gelungen, die Handlung spannend geschrieben und nuancenreich erzählt. Beeindruckend dann das Finale, das das Prädikat „Meister des Horrors“ einmal mehr unterstreicht.

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