Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
After forever

Hass-Liebe

Von: Jana
15.04.2016

Mir ist die After-Reihe schon zuvor immer wieder in der Buchhandlung aufgefallen, allerdings hatte mich die Story nach SoG nicht sonderlich interessiert. Als ich vor 4 Wochen auf der Suche nach einem neuen Buch war, bin ich über die Bestseller-Listen dann auf "Before us" gestoßen. Mir war klar, dass dieses Buch von der selben Autorin ist, nur hatte ich angenommen, dass es hierbei um eine neue Story geht. Nun was soll ich sagen, ich habe das Buch gelesen und musste mir natürlich auch die anderen vier, also After Passion bis After Forever, sofort kaufen, zum einen, weil mir teilweise einfach die Vorgeschichte gefehlt hat, zum anderen, weil ich die beiden sofort in das Herz geschlossen habe. Die Geschichte hat mich gefesselt, in jeder freien Minute, oder auch in den Minuten, die eigentlich nicht frei waren, musste ich lesen, und ich war schon nach After Passion traurig, als ich wusste, dass nach After Forever die Reihe zu Ende ist. Mir ging es mit After Forever so wie vielen anderen Lesern auch; die beiden sind mir entglitten. Am Anfang des Buches war ich sehr enttäuscht von Hardin, der Tessa - mal wieder - von sich gestoßen hat, obwohl er einen großen Fehler begangen hat und obwohl Tessa dennoch hinter ihm stand. Diese Handlung beruhte selbstverständlich wieder auf seinem Selbsthass, dennoch fand ich die Aktion, mit der er sie von sich stieß, sehr kalt und von der alles verzehrenden Liebe war meiner Meinung nach nicht mehr viel zu spüren. Im Gegenteil, er lässt sich auf seine alten Freunde ein und macht genau die Dinge, die Tessa wehtun. Soweit so gut, und nach den anderen drei Bänden auch nichts Neues mehr. Nach Tessa's schrecklichem Ereignis in ihrer gemeinsamen Wohnung ist er natürlich wieder zur Stelle, anstatt sich vorher darüber Gedanken zu machen, wie er sich fühlen wird, wenn es ihr nicht gut geht, aus welchem Grund auch immer. Selbstverständlich nimmt er auch hier alle Mühen und Wege auf sich, um bei ihr zu sein. Und dann kämpft er, und wie er kämpft. Ihm geht es nicht mehr rein darum, mit ihr zusammen sein, nein, auf einmal möchte er mehr, er wirft all seine so hart umkämpften Prinzipien über Bord und ist auf einmal sogar traurig, als er von Tessa's Diagnose und dem, was ihm dadurch genommen wird, erfährt. Seine Wandlung ist stark und schnell im Vergleich zu dem Hardin, den wir aus den anderen Büchern kennen, und immer mehr wird Tessa für mich diejenige, die ich nicht verstehen kann. An jenem Abend, als Hardin sich gerade noch zusammenreißen kann, und nicht auf Landon los geht, hätten die beiden es wohl wieder geschafft, wenn Tessa sich nicht von Landon den zerstörerischen Aspekt ihrer Beziehung vor Augen führen lassen würde. Der darauf folgende, sehr liebevolle Abschied von Tessa und Hardin ist für mich die Szene, die mir im Buch am meisten ans Herz geht. Alles was danach kommt, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Ich verstehe nicht, wie die beiden sich so schnell voneinander entfremden können, nach dem Tessa nun doch nach New York gegangen ist. Ich weiß nicht, wie es anderen Lesern ging, aber ich hatte nach dem Abschied der beiden nicht das Gefühl, dass dies eine dauerhafte Trennung sein soll, sondern eben die Chance, ihre Zukunft zu retten. Warum also haben die beiden auf einmal so wenig Kontakt, nachdem sie einander beim Abschied noch die gegenseitige Liebe versprochen haben? Natürlich spielen die üblichen Missverständnisse, zum Beispiel an Hardins Abschlussfeier, auch eine Rolle, aber was ist mit unserem explosiven Paar passiert, für das "Raum geben" sonst bedeutet hat, den anderen mal eine Stunde in Ruhe zu lassen? Wo sind Tessa und Hardin hin? Auf einmal sehen sie sich über Jahre hinweg nur ein paar mal? Und vor allem, für mich eines der Schlimmsten Dinge, wie kann sich Tessa immer wieder auf Hardin einlassen und ihm näher kommen, ohne ihm die Buchveröffentlichungen zu verzeihen, während er treu auf sie wartet? Gerade er! Und das, obwohl er ihr den Hintergrund seiner Texte für mich nachvollziehbar erläutert hat und dies ein sehr großer Liebesbeweis ist. Und sie lässt sich zwischenzeitlich dann sogar auf einen anderen ein, aber wenn sie sich dann sehen, kommen sie sich dennoch näher, ohne zusammen zu kommen. Ich meine, wie kann Tessa ihm körperlich nahe sein, wo sie doch weiß, dass er immer noch auf sie wartet, ohne sich ihm ganz hinzugeben? Es liegt wahrscheinlich an den zeitlichen Sprüngen, denn wenn man es sonst gewohnt war, jeden einzelnen Gedanken der beiden zu kennen, fällt es auf einmal schwer, noch mitzukommen. Sie haben sich entwickelt, ganz klar, aber das, ohne uns Leser noch mitzunehmen. Als sie dann schließlich doch noch zusammen kommen, frage ich mich ehrlich, warum es nach all dieser Zeit denn überhaupt noch soweit kommt und was in dieser Situation dann auf einmal anders ist, als all die Jahre zuvor? Was hat sich denn auf einmal geändert, warum möchte Tessa Hardin nun doch haben und verzeiht auf einmal alles, was sie ihm zuvor noch vorgeworfen hatte? Ich verstehe Anna Todd und den Weg, den sie für das Ende gewählt hat. Sie musste diese Zeitsprünge einbauen um uns die Entwicklung der beiden und ihre Zukunft zeigen zu können. Dennoch, sie hat nicht daran gedacht, welcher Verlust dies sein könnte, nachdem wir sonst jeden Gedanken der beiden kennen durften. Sämtliche Baustellen, die sie in den anderen Büchern so mühevoll erstellt hat, erledigen sich auf einmal wie von selbst in diesem perfekt inszenierten Ende. Dennoch bleiben ein paar Fragen offen, z.B. was aus Trish geworden ist, ob ihre Ehe glücklich ist, was aus Hardins Vätern geworden ist, ob z.B. Ken Christian irgendwann mit seinem Wissen konfrontiert hat, oder ob zum Beispiel Tessa und Hardin dann noch geheiratet haben oder nicht. In "Before us" sagt Hardin zwar, Tessa hätte ihn bis heute nicht geheiratet, aber dieser Satz entspringt einer Szene, in der die Kinder noch klein sind, während diese in der letzten Szene von "After Forever" ja schon viel erwachsener sind. Wir wissen ja nicht, was in der Zwischenzeit passiert ist. Vielleicht erfahren wir in den Landon-Büchern darüber mehr. Wenn sie nie geheiratet haben, ist das ein weiterer Kritikpunkt Tessa gegenüber, denn die Frage, ob sie es nicht doch nochmals versuchen wollten, entsprang ja mit der Bitte, er möge sie doch bitte heiraten. Ein letzter Punkt, der mir auch nicht gefällt ist, dass Anna Todd das Ende der Geschichte in einer Zukunft erzählt, die für uns als Leser ebenfalls noch fiktiv ist. Die beiden müssten sich rechnerisch ja bereits in den Jahren 2025-2030 befinden, und das macht es für mich selbst noch fiktiver, obwohl sie natürlich zur anderen Seite keine Wahl hatte, wenn sie die Zukunft der beiden darstellen möchte. Ich habe mir in den letzten Tagen immer wieder klar gemacht, dass es sich nur um eine Buchreihe handelt, aber ich bin immer noch verblüfft, wie sehr mich diese Bücher emotional berührt haben, trotz der Kritikpunkte zum letzten Teil und wenn es vielleicht anders wirkt, aber ich habe die Story geliebt. Ich bin immer noch traurig, dass die Geschichte der beiden für uns als Leser nun vorbei ist, obwohl ich hoffe, dass wir ihnen in den Landon-Büchern nochmals begegnen werden. Die beiden hatten für mich in den letzten Wochen einen Sucht-Charakter und ich vermisse die zwei, als wären es gute Freunde von mir, die ich nun nicht mehr sehen werde.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.