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Rezension zu
Pandora - Wovon träumst du?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

totale Überraschung

Von: AnnA
20.04.2016

Meinung Anfangs war ich etwas skeptisch als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt. Niemand kann behaupten, dass das Cover nicht wirklich wunderschön wäre, aber es schien mir so, als gäbe es zur Zeit doch etwas zu viele Bücher auf deren Covern junge Mädchen abgebildet sind die schöne Kleider tragen. Deshalb war ich skeptisch, dass das Buch ziemlich klischeehaft den anderen Büchern dieser Art entsprechen könnte. Doch ich habe mich gründlich getäuscht! Schon der Klappentext lässt schließen, dass diese Geschichte anders ist. Besonders sticht einem hier das Wort ,,Sandmann'' ins Auge. Hier war der Klappentext meiner Meinung nach etwas irreführend. Denn aufgrund der Beschreibung hätte ich eher auf einen Fantasy-Roman getippt in dem der Sandmann der Bösewicht ist. Doch hier können alle erleichtert aufatmen. Tatsächlich hat der Sandmann aus dem Buch bestimmte Eigenschaften, die wahrscheinlich jeder von dem ''wahren'' Sandmann kennt. Doch glücklicherweise handelt es sich in dem Buch nicht um eine kleine Fantasygestalt mit einer Zwergenmütze und verzauberten Sandkörnern. Weder der Klappentext noch das Cover lassen also darauf schließen, was sich wirklich hinter der Geschichte verbirgt. Besonders dem Cover fehlt ein bisschen der Bezug zur Geschichte. Der Hintergrund lässt sich erklären, wenn man das Buch gelesen hat, aber warum das Mädchen auf dem Cover so ein prunkvolles Kleid trägt bleibt für mich weiterhin rätselhaft, denn es steht in keinem Zusammenhang zum Inhalt. Trotzdem lässt das Cover und auch der Klappentext nicht auf die Tiefe schließen, die es in dem Buch gibt, denn es bietet sehr viel Stoff zum Nachdenken. Trotz einer kritischen Herangehensweise ist der Einstieg in das Buch aber sehr gut gelungen. Man ist so schnell in der Geschichte drin, dass es sich anfühlt als wäre man ein Teil davon. Und die Geschichte ist wirklich sehr sehr gut. Am Anfang weiß man eigentlich noch gar nicht genau worum es gehen wird, doch das findet man sehr schnell raus. Schon allein deshalb ist man sofort in der Geschichte drin. Aber auch die Welt in der die Geschichte spielt und die Art wie sie dem Leser nahe gebracht wird trägt dazu bei. Denn die Geschichte spielt ein paar Jahre in der Zukunft. Allerdings hat sich da schon einiges geändert, im Vergleich zu heute. Deshalb muss einem diese Welt und wie sie funktioniert erst nahe gebracht werden. Die Art der Autorin, dies zu tun ist dabei wirklich großartig, denn sie schafft es das so in die eigentliche Geschichte zu integrieren, dass auf eine anfängliche Erklärung der Welt verzichtet werden kann und somit ein holperiger Einstieg verhindert wird. Die Geschichte entwickelt sich auch gut und bleibt immer spannend, wobei die Spannung gegen Ende hin natürlich zunimmt. Diese ganze Welt hat mich vor allem so überzeugen können, weil es meiner Meinung nach eine wirklich realistische Zukunftsvision darstellt. Dieser Gedanke mit Chips im Kopf als Handy-Ersatz ist ja schon etwas, was sich viele Menschen in Zukunft vorstellen oder sogar wünschen und diese Idee zeigt sich ja auch schon in sehr vielen anderen Büchern. Allerding muss man sagen, dass die Autorin es hier in so einem Rahmen verpackt, dass es bis auf ein paar wenige Übertreibungen doch sehr realitätsnah ist. Und genau diese Nähe zur Realität ist es, was den Leser zum nachdenken anregt. Was würde so ein Chips für folgen haben? Können Menschen durch Konzerne per Chip in ihren Entscheidungen beeinflusst werden? Und vor allem, würde ich mir selbst so einen Chip implantieren lassen? Das Buch ist außerdem sehr toll gegliedert. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinen Liz und Sophie erzählt. Das tolle daran ist, dass sich die Erzählungen hier nie überschneiden, also dass man Dinge mehrmals erfährt, weil sie von beiden Charakteren berichtet werden. Stattdessen wirkt es eigentlich so, als gäbe es nur eine Person, da die grundlegende Denkweise der beiden Mädchen total gleich ist. Man weiß eigentlich nur, dass es zwei Personen sind, da die Mädchen auch von der jeweils anderen erzählen. Ab und zu gibt es zwischendrin spezielle Kapitel die sich als Träume entpuppen. Wenn man weiß, dass es sich um Träume handelt, dann kann man diese gut in Zusammenhang mit der Geschichte bringen. Doch vor allem am Anfang wird man davon sehr verwirrt, weil man diese Kapitel nicht wirklich zuordnen kann. Sind es Rückblenden oder gibt es noch eine dritte, bisher unbekannte Person? Man weiß nicht so recht, was man da gerade eigentlich liest und das wird erst gegen Ende klarer, wenn man mehr über die Geschichte erfahren hat. Doch wieder zurück zu Liz und Sophie. Die beiden sind wunderbare Protagonistinnen. Man lernt sie durch die Ich-Perspektive sehr gut kennen und schließt sie deshalb sofort ins Herz. Beide sind wirklich total unterschiedlich. Eigentlich schon fast klischeehaft gibt es den einen Zwilling der in einer ärmeren Familie aufgewachsen ist, während der andere Zwilling stinkreiche Eltern hat. Trotzdem hat das nicht dazu geführt dass man einen klaren Liebling hat. Beide Mädchen waren auf ihre ganz eigene Art wundervoll und sehr sympathisch, auch wenn Liz manchmal etwas eigen war. Besonders mochte ich aber an Beiden, dass man ihr Denken und Handeln sehr gut nachvollziehen konnte. Oftmals konnte man sich mit ihnen identifizieren und das hat sie doppelt sympathisch gemacht. Auch der Schreibstil hat mich total von sich überzeugt. Der Stil ist zwar sehr speziell und man muss ihn mögen oder eben nicht, aber mir hat er auf jeden Fall gefallen und somit war das Buch eines der wenigen dieses Jahr, die mich richtig in ihren Bann gezogen haben. Denn das Buch hat das gewisse Etwas und ist der totale Pageturner. Das einzige was ich wirklich schade fande war, das bestimmte Dinge in dem Buch angerissen wurden, wie beispielsweise ein herrschender Konflikt um Ressourcen. Diese Sache klang eigentlich ganz spannend und anfangs vermutet man sogar dass die Geschichte darauf hinausläuft, aber leider wird dieser Konflikt nur angerissen und danach wird gar nicht mehr darauf eingegangen. Es wäre daher interessant gewesen etwas mehr über die Welt in einigen Jahren zu erfahren als ''nur'' die Sache mit den Chips. Normalerweise hätte ich das nicht unbedingt erwartet, aber da es kurz angerissen wurde hätte ich mir auch mehr gewünscht. Fazit Pandora ist ein Buch, das man leicht unterschätzen kann, aber es definitiv nicht sollte. Es ist wirklich in jeder Hinsicht eine totale Überraschung gewesen und ich hätte niemals erwartet, dass es mich so überzeugen wird. Bis auf einige kleine Störfaktoren war das Buch so gut, dass es schon fast an perfekt grenzen kann. In jedem Fall ist das Buch eine absolute Empfehlung von mir, an alle die interessiert sind, an einer Geschichte, die zwar in der Zukunft spielt, aber noch nicht so weit in der Zukunft, dass es zu unrealistisch wirken könnte. Deshalb bekommt Pandora von mir 4,5/5 Punkten.

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