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Rezension zu
Die Lilie von Bela Vista

Die Lilie von Bela Vista

Von: Lila Bücherwelten
26.04.2016

Inhalt: Als die Hamburger Modedesignerin Josie das antike Collier ihrer Großtante erbt, ahnt sie nicht, dass dieses auf eine dramatische Liebesgeschichte zurückgeht – und ihr Leben verändern wird. Idar-Oberstein, 1830. Sophies Verlobter ist wie so viele Männer nach Brasilien ausgewandert – und entdeckt dort Edelsteine. Als Karl nicht kommt, um Sophie wie versprochen in die neue Heimat zu holen, ahnt sie, dass er ihre Hilfe braucht. Kurzentschlossen reist sie ihm hinterher und wird in einem Indiodorf im Dschungel fündig. Doch Karls langes Schweigen hat Gründe, die Sophie erst langsam durchschauen wird. Meine Meinung: Zunächst zum Cover. Ich finde es wirklich sehr schön, es vermittelt dem Leser gleich ein richtiges Gefühl von Sommer und Sonne. Allerdings finde ich, dass es nicht wirklich zum Inhalt passt. Es verspricht etwas ganz anderes, als der Leser im Endeffekt bekommt. Dabei ist das Buch viel mehr als nur Sommer und Sonne – ich habe die Befürchtung, dass aufgrund des Covers vielleicht einige potentielle Leser gar nicht auf dieses tolle Buch aufmerksam werden. Den Erzählstil der Autorin möchte ich auch noch einmal besonders hervorheben. Sie schreibt fesselnd und unterhaltend und schafft es dabei auf fantastische Weise sogar noch, dem Leser einiges an Fachwissen zu vermitteln. Informationen über Edelsteine und deren Verarbeitung werden so eingestreut, dass man keine Sekunde das Gefühl hat belehrt zu werden oder das Bedürfnis verspürt ein paar Abschnitte zu überspringen, weil es mehr an ein Sachbuch erinnert. Das hat mir wirklich sehr gut an dem Roman gefallen. Auch die Thematik der deutschen Auswanderer, die in Brasilien ihr Glück suchen, fand ich toll umgesetzt und immer wieder mit interessantem Hintergrundwissen bereichert. Für interessierte Leser, die sich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen möchten – wie ich – gibt es im Nachwort sogar noch Hinweise, wo man dies am besten tun kann. Josie und Sophie sind die beiden Protagonisten und ich finde beide Geschichten gleich gut erzählt. Die Art, wie Sophies Geschichte dabei eine Rolle spielt im Buch fand ich ebenfalls super. Der Leser geht zusammen mit Josie auf Spurensuche und nach und nach wird ein Kapitel nach dem anderen aus Sophies Leben aufgedeckt. Gleichzeitig erfahren wir auch immer, welche Auswirkungen das auf das Leben von Josie hat – und das sind nicht gerade wenige. Manche Dinge waren vielleicht schon vorher etwas eindeutig, wie das große Geheimnis von Karl, das man eigentlich schon sehr viel früher erraten kann. Das fand ich etwas schade, vielleicht hätte man die Andeutungen hier weglassen sollen, sodass noch mehr Spannung aufkommt und man am Ende mit einem großen Knall die Wahrheit herausfindet. Mein kleiner Kritikpunkt ist nur, dass ich mir manchmal gewünscht hätte, mehr von dem Innenleben von Josie und Sophie zu erfahren. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass man den Charakteren nicht so nahe kommt, da mir persönlich mehr an Gedanken, Gefühlen usw gefehlt hat. Auch so fand ich die Protagonisten sympathisch, allerdings könnte man das noch etwas ausbauen – dann wäre das Buch wohl so gut wie perfekt. Insgesamt war ich sehr positiv überrascht von dem Roman und es gibt eine definitive Leseempfehlung von mir.

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