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Rezension zu
Der Sommer der Sternschnuppen

Ein altes Velo, eine Korrekturleserin und ein Regisseur treffen sich...

Von: Layla
27.04.2016

Das Cover find ich künstlerisch sehr hübsch gestaltet, vor allem aussergewöhnlich farbig, und wird auf diesem Youtube-Filmchen nett umgesetzt. Leider passt aber weder Cover noch Titel wirklich zum Buch. Auf die Sternschnuppen wartet man fast vergeblich. Auf dem englischen Buchcover ist nicht so bezaubernd, aber viel passender ein altes Velo abgebildet. Auch der englische Titel "The Rules of Love and Grammar" harmoniert perfekt mit dem Inhalt. Und dann machen auch die Kapiteleinleitungen viel Sinn: Jedes Kapitel wird mit einer Überschrift angekündigt - jeweils eine Regel über Grammatik, und dann ein Beispielsatz dazu: "Präpositionen verweisen häufig auf das Verhältnis zwischen zwei Nomen. Es ist nie gut ein Fahrrad in einer feuchten Garage unterzustellen." Eine Spitzenidee! Eigentlich lohnt es sich nur deshalb das Buch zu lesen. Denn die Hauptprotagonistin von Mary Simses zweitem Buch ist von Grammatik voll begeistert. In "Der Sommer der Sternschnuppen" begleiten wir Grace in ihren Heimatort zurück. Nicht nur sie ist gerade in Dorset zu Besuch, sondern auch ihre grosse Schulliebe, Peter Brooks. Der ist mittlerweile ein gefeierter Regisseur und ist mit seinem Filmteam vor Ort. Deswegen herrscht Chaos in der Stadt, aber auch in Grace Leben herrscht grosse Unordnung. Der Umgang damit ist für die Perfektionistin Grace sehr schwierig, macht sie doch eigentlich Adrian Monk alle Konkurrenz; besonders auf alles Schriftliche bezogen. Als Korrekturleserin will sie sich zwar nicht betiteln lassen, aber den Mut, ein Buch zu schreiben fehlt ihr. Das Wiedersehen mit Peter lässt alte Wunden aufgehen. Der Hauptschauplatz des Romans ist nicht, wie man vielleicht denken könnte, das Filmset, sondern sympathischerweise ein Veloladen. Grace findet in der Garage ein altes Velo und bringt es zum Reparieren beim Bike Peddler vorbei. Dort trifft sie auf Mitch und seinen Vater Scooter und bald sind sich die drei, naja, zumindest zwei, handelseinig. Das Velo gehörte Grace verstorbener Schwester Renny; wie und warum Renny gestorben ist, erfährt der Leser erst gegen Schluss. Grace leidet unbewusst immer noch den Folgen und zweifelt an sich selbst - sie traut sich nicht viel zu. So ist wohl auch ihre Reaktion auf ihre ehemalige Schulkollegin Regan zu verstehen. Denn sobald Regan auftaucht, tickt Grace aus. Sie kauft sich zum Beispiel ein viel zu enges, zu kurzes und zu teures Partykleid. Dieses Getue soll wohl witzig rüberkommen, nervte mich in der Menge aber total. Ich erinnerte mich an Mary Simses erstes Buch, da zickte die Protagonistin am Anfang auch ein wenig rum, aber bei weitem nicht so lange und nicht so schlimm wie Grace, wenn sie auf Regan trifft. Meine Hoffnung, dass sich dieses eifersüchtige Überreagieren schnell legt, trat leider nicht ein. Aber zumindest blieb das die einzige nervige Sache im Buch. Durchs Buch führt ein lockerer, humorvoller Schreibstil. Trotzdem empfinde ich die Handlung als sehr oberflächlich. Der Gegensatz Luxus/Glamour (am Filmset) - Bodenständigkeit (Kleinstadtleben/Handwerk) kam zwar an, aber beides blieb trivial. Mir gefiel "Der Sommer der Blaubeeren" besser, weil die Geschichte trotz aller Romantik mehr Inhaltliches zu bieten hatte und tiefgründiger und gefühlsvoller war. Fazit: Der Schauplatz, ein Veloladen, ist aussergewöhnlich und sympathisch, dennoch bleibt mir die Handlung zu schwammig und zu oberflächlich. Wer "Der Sommer der Blaubeeren" gelesen hat weiss, Mary Simses kann es besser. 3.5 Punkte.

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