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Rezension zu
Widerrechtliche Inbesitznahme

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Hoffnung ist grausam

Von: Jutta Ortlepp
27.04.2016

Warum ruft er nicht an? Äußerst plausible Gründe sind : Er muss so viel arbeiten, er hat die Telefonnummer verloren, er muss seinem kleinen Bruder bei den Hausaufgaben helfen, er will mich nicht mit Anrufen nerven, er muss erst noch nachdenken, sein Telefon ist kaputt …. Dass er eine Beziehung nicht will, darauf kommt Lena Anderssons Protagonistin Ester Nilsson, Essayistin, nicht, denn was nicht sein darf, kann auch nicht sein. „Sie drehte und wendete alle Perspektiven, nur die nicht, dass sie keine Rechte hatte.“ Nach der widerrechtlichen Inbesitznahme des Auserkorenen findet sie doch immer wieder kleinste Hinweise, warum er eigentlich doch will, nur jetzt eben nicht kann. Sie muss ihm nur zur Seite stehen, ihm helfen sich zu ihr zu bekennen….. Dazu kommt noch ihr Freundinnenchor „er deutete, tröstete, linderte, ermahnte und zeigte neue Marschrichtungen auf ….. und eines Tages steht er vielleicht mit einem Blumenstrauß vor deiner Tür, man weiß ja nie.“ So gibt sich Ester weiter der Hoffnung hin … eines Tages , später, vielleicht … Diese fatale Gedanken- und Verhaltenskette schildert die Autorin auf sehr hohem Niveau (intelligent, exzellent geschrieben, spannend, tragisch-komisch, dramatisch) und hat mich mit diesem Roman restlos begeistert.

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