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Rezension zu
Erbe und Schicksal

Ab der Hälfte etwas unglaubwürdig

Von: Martinas Buchwelten
29.04.2016

Nachdem mich der zweite Band der Reihe nicht so begeistert hat, wie der erste, die Reihe aber absolut faszinierend ist, freute ich mich schon auf den folgenden 3. Band rund um die Barringtons und Cliftons. Und Jeffrey Archer knüpft am Beginn des Buches auch direkt an seinen 2. Band an. Die große Frage am Ende von "Das Vermächtnis des Vaters" war, wem das Erbe von Sir Hugo Barrington letzendlich zugesprochen wird. Gleich auf den ersten Seiten wird das Geheimnis gelüftet. Das Leben könnte nun geordnet weitergehen: Giles feilt an seiner politischen Karriere und verliebt sich in die junge Adelige Virgina, während Harry an einem weiteren Buch schreibt und auf Promotour in die USA fliegt. Auch Emma hat weitreichende Pläne für ihre Zukunft...doch das Schicksal hat andere Pläne..... Auch dieser dritte Band liest sich unglaublich spannend, jedoch fehlen auch hier die Perspektivenwechsel aus dem ersten Band, die mir so gut gefallen haben. Leider gibt es auch einige größere Zeitsprünge, die ich bei einer Reihe, die über mindestens sechs Bände gehen soll, überflüssig finde. Außerdem vermisste ich etwas die übergreifende Handlung. Mir erschien es, als würden die Vorfälle irgendwie beendet und danach abgehakt, damit der nächste Erzählstrang beginnen konnte. Ab der Hälfte des Romans hatte ich das Gefühl, dass es irgendwie zu einem Bruch in der Geschichte gekommen ist. Nicht nur weil Sebastian, Harry's und Emma's Sohn, zum Mittelpunkt der Geschichte wird, sondern auch durch die, ab diesen Zeitpunkt, leider etwas an den Haaren herbeigezogenen Story. Gefielen mir die Gegebenheiten bis dahin sehr gut, hatte ich danach das Gefühl einen Actionfilm in Buchform vor mir zu haben. Hier hat der Autor meiner Meinung nach zu dick aufgetragen! Vorallem, da die erste Hälfte noch eher spannungsarm durch das Gerichtsverfahren rund um das Erbe und den anschließenden Wahlen im Unterhaus war, kam mir die Entwicklung danach etwas unglaubwürdig vor. Ich fand die politischen Kapitel rund um die Wahlen sogar recht fesselnd erzählt, obwohl ich sonst nicht wirklich viel Interesse an Politik habe, aber die Geschichte passte einfach zu den Vorgängen in den ersten beiden Bänden. Und der Autor hat es auch geschafft, bei diesem trockenen Thema noch Intrigen und eine aufbauende Spannung einzubauen. Doch die zweite Hälfte des Buches kam mir wie ein billiger Abklatsch zwischen einen Mafia- und Actionfilm vor. Vorgewarnt, durch einige Rezensionen, war ich allerdings schon vom wirklich üblen Cliffhanger am Ende des Buches! Charaktere: Ebenfalls bemängeln muss ich die Wandlung von Sebastian. Durch den großen Zeitsprung ist dieser plötzlich ein junger Mann. War er zu Beginn ein sehr intelligentes Kind, wirkt er plötzlich zehn Jahre später viel zu leichtgläubig und naiv und tappt von einer unmöglichen Situation in die nächste. Überhaupt fand ich die neu hinzugekommenen Charaktere leider ein wenig blass und eindimensional. Die intrigante Virginia bildet gemeinsam mit Fisher den Part der Gegenspieler der Barringtons und Cliftons. Hier bleiben noch einige Dinge ungeklärt, die aber anscheindend im kommenden Band noch weiter ausgeführt werden. Und Jessica wird als äußerst begabt und schüchtern charaktisiert, jedoch erfährt man sonst kaum etwas über das Mädchen. Schreibstil: Trotz all den Dingen, die ich hier nun bemängelt habe, ist auch der dritte Band wieder ein Pageturner und lässt sich schwer aus der Hand legen. Man fühlt sich in die Geschichte hineingezogen und kommt irgendwie nicht mehr heraus, bis man die letzte Seite gelesen hat. Archer versteht es einfach den Leser zu fesseln und mit seinem wunderbaren flüssigen Schreibstil in seinen Bann zu ziehen. Fazit: Auch der dritte Band der Clifton Reihe lässt den Leser an den Seiten kleben - man wird förmlich in den Sog der Geschichte gezogen. Jedoch fand ich den Bruch in der Mitte des Buches als zu radikal und hatte das Gefühl, nach einem tollen Beginn in einem Actionfilm gelandet zu sein. Natürlich lese ich aber die Reihe weiter, denn dem Autor ist hier trotzalledem eine richtig packende Famliensaga gelungen.

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