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Rezension zu
Die Blausteinkriege 1 - Das Erbe von Berun

Die Blausteinkriege 1 - Das Erbe von Berun, vorsicht Spoiler

Von: Splashbooks
02.05.2016

Ein Kaiserreich, das im Untergang begriffen ist. Das ist jetzt so gesehen nichts Neues. Umso gespannter kann man darauf sein, was T. S. Orgel mit "Die Blausteinkriege 1: Das Erbe von Berun" daraus macht. Hinter dem Namen versteckt sich das Bruderpaar Thomas und Stephan Orgel. Sie sind jeweils als Grafikdesigner, Werbetexter und Verlagskaufmann tätig. Doch als Schriftsteller haben sie mit ihrem Debütroman "Orks vs. Zwerge" für Aufsehenerregen gesorgt und wurden auch mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnet. Einst war das Kaiserreich von Berun groß und mächtig. Doch seit dem der alte Kaiser gestorben ist, befindet es sich im Niedergang. Denn der neue Herrscher, der Sohn, hat bei weitem nicht das Format seines Vaters. Er ist vergnügungssüchtig und schert sich einen Deut um die wachsenden Bedrohungen, denen sich sein Reich ausgesetzt sieht. Dabei braucht es dringend eine starke Hand, um die Existenz des Landes weiter zu gewähren. Dabei werden drei Menschen in das Schicksal verwickelt. Das Mädchen Sara, ein Straßenmädchen, der verwöhnte Sohn und Mitglied der Wache Marten. Und der Meisterspion des Kaiserreiches, den alle nur den Puppenspieler nennen. Schon bald befinden sie sich in einer schier unübersichtlichen Lage, bei der nicht klar ist, wer zu welcher Seite gehört. Es ist im Prinzip klassische Fantasy, die T. S. Orgel hier zu Papier bringt. Die Story birgt daher nur wenige Aspekte, die einen wirklich überraschen. Eine davon ist Messer, ein Assassine, der im Auftrag des neuen Kaisers unterwegs ist, um alle Bastardkinder des alten Kaisers aufzuspüren und umzubringen. Er ist eine faszinierende Figur, weil er seinen Job präzise durchführt, obwohl ihm die Arbeit keinen wirklichen Spaß zu machen scheint. Leider taucht er viel zu selten in dem Roman auf. Wesentlich häufiger ist hingegen Sara vertreten. Von allen drei Hauptfiguren ist sie diejenige, die einem am wahrscheinlichsten ans Herz wächst. Sie ist zwar ein typisches Straßenmädchen, das unter außergewöhnlichen Umständen in die Welt des Adels gerät. Aber die Charakterisierung stimmt. Denn sie vergisst nie ihre Herkunft. Sie hat sie immer im Hinterkopf. Und ihre Motive sind deutlich nachvollziehbarer, als die der anderen Charaktere. Denn das ist ein Problem dieses Romans. Dass man mit den anderen Handlungsträgern nicht wirklich warm wird. Die Ursachen dafür sind allerdings immer unterschiedlich. Da ist zum einen der Schwertkämpfer Marten. Ein Großkopf, der zwar durchaus über Fähigkeiten verfügt. Aber auch gleichzeitig viel zu sehr von diesen überzeugt ist. Und deshalb gerät er wiederholt in Situationen, in denen unter Beweis gestellt wird, dass er kein Teamplayer ist, sondern vielmehr ein verkappter Egoist. Leider wird über weite Teile des Romans keine Besserung bemerkbar, weshalb man am liebsten auf ihn verzichten könnte. Und der Puppenspieler? Bleibt zu undurchsichtig. Man weiß nie, was seine Pläne sind geschweige denn, wie er sie umsetzen will. Hier hätte etwas mehr Transparenz gut getan. Gleichzeitig muss man aber auch bemängeln, dass die Story sehr lange braucht, bis sie Fahrt aufnimmt. Die Hälfte des Romans vergeht, ehe das erste Mal so etwas wie Spannung auftaucht. Und das ist viel zu spät, um noch überzeugen zu können. Denn man wird dann bereits den Band zugeklappt haben. Ebenso kann auch die Welt nicht überzeugen, in der die Handlung spielt. Es wird viel angedeutet, aber man hat nie wirklich das Gefühl, dass diese Realität lebendig wirkt. Im Gegenteil: Sie ist genauso langweilig, wie ein Großteil der Handlung. Und aus diesem Grund wird der Band "Nur Für Fans" empfohlen.

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