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Rezension zu
Herz verloren, Glück gefunden

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wohlfühlroman mit Humor und Tiefgang

Von: Martinas Buchwelten
03.05.2016

Romane wie "Herz verloren, Glück gefunden", die von unglücklichen Ehefrauen handeln, die aus ihrem bisherigen Leben gerne ausbrechen würden, gibt es doch so einige auf dem Markt. Diese Geschichte jedoch, lebt vorallem durch den spritzigen und lockeren Schreibstil der Autorin, der dieses Buch zu einem richtigenn "Herzensbuch" werden lässt. Auch ich war anfangs skeptisch, ob die Geschichte rund um die 39-jährige Victoria etwas für mich ist. Doch einmal in die Leseprobe reingelesen, war mir klar, dass ich mich für die Leserunde bei Lovelybooks bewerben muss. Wie man sieht, hatte ich Glück und darauf folgten ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden. Unsere Hauptprotagonistin Victoria ist Ehefrau und Mutter von zwei Kindern und richtet ihr ganzes Leben nur nach ihrer Familie aus. Ehemann Hubertus ist erfolgreicher Investmentbanker und kaum anwesend. So bleibt alles an Victoria hängen, die für ihn repräsentieren und ihm den Rücken freihalten soll, während er sie in den eigenen vier Wänden großteils nur mehr beschimpt und pausenlos an ihr rumnörgelt. Hubertus ist ein egoistischer Snob, für den nur Erfolg und Ansehen wirklich zählt. Frau und Kinder interessieren ihn schon lange nicht mehr. Da kommt das Angebot ihrer Freundin Emily gerade richtig: Victoria soll mit ihr für die Zeitschrift, bei der Emily als Society-Journalistin arbeitet, das Nachtleben im noblen Lech am Arlberg unter die Lupe nehmen. Dabei soll Victoria in die Rolle einer erfolgreichen Geschäftsfrau und Jetsetterin schlüpfen. Doch Vicci ist nun mal keine Glamourfrau und tappt von einer peinlichen Situation in die nächste.....auch bei Constantin von Holt, dem attraktiven Geschäftsmann, den sie im Lift kennenlernt...als dieser plötzlich streikt und stecken bleibt....... Auch wenn man nach dem Lesen des Inhaltsverzeichnisses einige Dinge vorausahnen kann.....die Geschichte ist im Endeffekt ganz anders, als man erwartet. Die Autorin versteht es, den Leser auf einige falsche Fährten zu locken und mit verblüffenden Wendungen zu überraschen. Vom Inhalt her möchte ich nicht wirklich viel preisgeben, denn gerade diese eingebauten Wendungen und der humorvolle Schreibstil machen diese Geschichte zu einem zwar locker-leichten Roman, aber zu einem, der in diesem Genre - gerade als Debütroman - doch etwas heraussticht. Zu Beginn begleiten wir Victoria in ihrem Alltagsleben und wer wie ich schon länger verheiratet ist, wird wohl auch einige bekannte Situationen vorfinden. Es dauert etwas bis Victoria beginnt ihr Leben zu ändern. Man durchlebt mit ihr ihre Ängste und Sorgen und auch den Wunsch anerkannt zu werden. Langsam beginnt sie ihr Leben in die Hand zu nehmen und Selbstbewusstein zu tanken. Als Leser kann man miterleben, wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt. Doch es geht nicht nur um Selbstfindung, sondern auch um Vorurteile und wahre Freundschaft. Die Autorin zeigt auf, was echte Freundschaft bedeutet und wie schnell diese auch in Brüche gehen kann.... Ein Zitat aus dem Roman hat mir besonders gut gefallen: „Das Band, das die wahre Familie verbindet, ist keines aus Blut, sondern eines aus Liebe.“ Victoria ist außerdem etwas tollpatschig, nimmt manchmal kein Blatt vor dem Mund und ist eine Frau mit Ecken und Kanten. Gefallen hat mir auch, dass sie weder ein Hungerhaken, noch bildhübsch wie ein Model ist, sondern genauso wie die meisten von uns, mit Figurproblemen zu kämpfen hat. Sie ist eine Frau, die zwar nicht zur elitären Oberschicht gehört, aber doch priviligiert ist und einige Vorurteile abzubauen hat. So zeichnet die Autorin auch Victorias Fehler und ihre Macken auf, die sie noch liebenswürdiger erscheinen lassen. Trotzdem konnte ich nicht immer alle ihre Handlungen verstehen. Auch ver- und entliebte sie sich meiner Meinung etwas zu schnell, besonders wenn man bedenkt, dass sie kein Teenager mehr ist, sondern auf die Vierzig zusteuert. Vermisst habe ich auch mehr Informationen zu Leonie, Victorias Tochter, die kaum in Erscheinung tritt, ganz im Gegensatz zu Vincent, ihrem kleinen Bruder. Auch die Nebencharaktere sind authentisch und sehr bildhaft beschrieben. Wie bei Victoria gibt es auch hier vorallem "normale" Menschen mit Ecken und Kanten, die nicht in ein bestimmtes Schema gepresst werden, sondern die wie "Du und Ich" sind. Vorallem die Personen aus der WG sind so bildhaft dargestellt, dass ich sie wie in einem Film vor Augen hatte. Man musste sie einfach lieben, auch wenn ich mich mit Manni erst sehr spät anfreunden konnte.... Schreibstil: Meiner Meinung nach lebt die Geschichte vom spritzigen und humorvollen Schreibstil der Autorin. Man fliegt durch die Seiten, lacht und leidet mit der Protagonistin mit und entflieht für ein paar Stunden dem Alltag. Der Roman ist in der Ich-Form aus der Sicht von Victoria geschrieben, sodass der Leser ihre Gefühle richtig miterleben kann. Fazit: Ein Debütroman, der noch ein paar kleine Ungereimtheiten aufweist, jedoch vorallem durch den wunderbaren spritzigen und humorvollen Schreibstil punktet. Keine oberflächliche Geschichte, sondern ein Wohlfühlroman für ein paar schöne Stunden. Von mir gitb es 4 1/2 Sterne von 5.

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