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Rezension zu
Pandora - Wovon träumst du?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn du nicht mehr zu träumen wagst...

Von: herzdeinbuch
13.05.2016

Inhalt Ein erstaunlicher Termin bei einem Notar bringt Sophie aus ihrem gewohnten Alltagstrott. Ausgerechnet sie soll eine Zwillingsschwester haben? Schnell merken Sophie und Liz, dass trotz all ihrer Bedenken kein Zweifel bestehen kann – sie sind sich wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Gemeinsam gehen die Mädchen ihrer Familiengeschichte auf den Grund. Wieso wurden sie zur Adoption freigegeben? Ein dunkles Geheimnis liegt vor ihnen begraben, und selbst ihre Träume sind nicht mehr sicher… Meine Bewertung Selten passiert es mir, dass ich bei solch hoffnungsvoll erwarteten Büchern wirklich übel enttäuscht werde. „Pandora – Wovon träumst du?“ von Eva Siegmund hat bei mir erstmal wahre Begeisterungsstürme ausgelöst, als ich gesehen habe, dass ich es als Rezensionsexemplar genehmigt bekomme – die haben allerdings nicht lange anhalten können. Ich habe nach dem Lesen wirklich das Gefühl, als hätten viele der Blogger, die dieses Buch schon bewertet und in den höchsten Tönen gelobt haben, etwas vollkommen anderes als ich gelesen. Grundsätzlich kann ich sagen: Ich mag die Grundidee. In der Dystopie, die Eva Siegmund inmitten von Berlin erschafft, tragen so gut wie alle Menschen Chips im Kopf, die ihnen ihren Alltag erleichtern. Man kann darüber Filme anschauen, Nachrichten verschicken, im WWW surfen… allerdings besitzen viele davon nur die Werbeversion, da der Chip viel kostet. Ebenso Sophie. Das heißt, dass sie nachts in ihren Träumen für Werbekampagnen herhalten muss, die von ihrem Unterbewusstsein aufgenommen und verarbeitet werden. Aus dieser Idee hätte man so unglaublich viel machen können! Die Rahmenbedingung haben absolut gestimmt, und anfangs war ich auch wirklich begeistert davon. Und dann kam leider die große Ernüchterung, denn mit Sophie haben wir die eine Zwillingsschwester, die schonmal das erste Klischee erfüllt – graues Mäuschen, ängstlich, arm (oder so gut wie), Halbwaise bei ihren Adoptiveltern…. und ihre Schwester Liz, die aufgedrehte, glamouröse Tochter reicher Investor-Adoptiveltern, hat natürlich alles, was man sich wünschen kann, und führt das arme Mauerblümchen in ihre coole Welt ein. Über dieses Klischee hätte ich noch hinwegsehen können, denn anfangs war ihre Jagd nach ihrer Vergangenheit wirklich gut geschrieben und spannend. Als einzigen Anhaltspunkt haben sie nur ihren leiblichen Vater, der im Gefängnis saß. Und genau das versuchen sie aufzudecken. In den „Ermittlungen“ der Beiden stürzt das Buch jedoch in unendliche Klischeetiefen ab. Etwa ab der Hälfte hab ich mich wirklich durch das Buch gequält, und da hat auch die schreckliche Instalove nichts Gutes beigetragen, die noch reingeflochten wurde. Natürlich musste da noch Neid zwischen den Geschwistern rein, und Sophies Perspektive hat mich jedes Mal dazu gebracht, sie anschreien zu wollen. Einerseits hat sich das Buch dadurch unendlich gezogen, andererseits gingen mir dann manche Szenen einfach viel zu schnell und reibungslos. Nur mal ein Beispiel, ohne Spoiler: Sophie und Liz suchen nach einem Freund. Also gehen sie zum Freund des Freundes, der zufällig dem Gesuchten im Kindesalter einen Chip implantiert hat, mit dem er nach über zehn Jahren immer noch getrackt werden kann… Ernsthaft?! Leider halten mich genau solche Szenen davon ab, dieses Buch zu genießen. Die Auflösung kam dann ebenfalls ziemlich unüberraschend – schon nach den ersten 100 Seiten war mir klar, wie das Buch ausgehen muss. Und so war es dann auch. Die Spannungskurve hat in meinen Augen extrem nachgelassen, spätestens, als die vollkommen unnötige Liebesgeschichte ins Spiel kam, die sich für mich einfach erzwungen angefühlt hat. Alles in allem war „Pandora – Wovon träumst du“ für mich eine Geschichte mit viel verschenktem Potenzial, Charakteren, die ich nicht mehr ernst nehmen konnte, und einem großen Griff in die Klischeekiste.

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