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Rezension zu
Die Raben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch über den inneren Wahnsinn und der Frage, ab wann man selbst verrückt ist.

Von: tination
15.05.2016

Das Buch: Klas ist ein Teenager und lebt mit seinen Eltern auf einer kleinen Farm irgendwo in Schweden. Und dort gibt es außer dem kleinen Dorf nichts weiter. Doch Klas mag diese Ruhe. Und Vögel. Er kennt sie und ihre Klänge. Doch ist das normal? Sein Vater sieht es anders: Klas soll doch nicht faulenzen sondern seinem Vater auf dem Feld helfen. Doch Klas weigert sich. Auch wegen seines Vaters. Denn dieser wird zusehends immer verwirrter. Und das wird zusehends zu einer Belastung für die ganze Familie. Fazit: Es ist ein ruhiges Buch und dreht sich unaufgedrängt um die Frage, ob man selbst verwirrt ist. Oder ab wann man es weiß. Oder man es überhaupt selbst bemerkt. Denn Vordergründig erzählt Klas über sein Leben in der Einsamkeit, das Zusammenleben mit seinen Eltern und seinem Bruder, den Vögeln und der ersten großen Liebe. Doch reicht dies wirklich aus? Was macht das Leben aus? Täglich schinden, nur um sich gerade so ernähren zu können? Oder doch lieber seinen Leidenschaften nachgehen und glücklich werden. All das stellt Klas unbewusst oder eher der Autor ganz bewusst in Frage. Und so baut sich dieses Buch auch auf. Einer sanften und leisen Art und Weise. Klas erzählt von seinem Leben und man leidet mit ihm mit. Man kann ihn und seine Ängste verstehen. Es ist durchgehend eine gewisse Beklommenheit spürbar und lässt den Leser nicht los. Trotzdem wird der Leser das Gefühl nicht los, als würde man etwas verpassen oder nicht richtig greifen können. Man kommt gut in der Geschichte mit, aber die Spannungsmomente verfliegen schnell wieder in die Trostlosigkeit des Protagonisten. Und so verliert sich der Leser schnell in dieser Trostlosigkeit und im Buch. Man möchte wissen, wie es mit Klas und seinem Vater weitergeht. Aber diese Trostlosigkeit raubt einen den Verstand. Na? Bemerkt? Auch als Leser wird man schnell auf die Reise in die Welt der Verwirrten mitgenommen. Stilistisch ist dieses Buch sauber und sehr poetisch geschrieben. Opulent wird die Landschaft und vor allem die Vögel beschrieben. Und nimmt den Leser auf eine Fahrt zu sich selbst mit. Denn ohne Frage: man stellt sich selbst die Fragen: Bin ich irre? Ab wann ist man dies? Bin ich noch normal? Was ist normal? Und so lässt das Buch am Ende den Leser doch fragend zurück. Die Story um Klas ist hier nur Mittel zum Zweck. Aber trotzdem schön und wunderbar erzählt. Ohne viel Aufregung. Zusammenfassend ist dieses stille Buch eine Studie über das Verwirrtsein und dessen Folgen für die ganze Familie. Doch dies passiert auf eine tolle Art und Weise und ganz unaufdringlich. Empfehlenswert ist dieses Buch für Leser, die sich gerne mit der Psychologie des Menschen auseinandersetzen und auch für alle Träumer.

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