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Rezension zu
Die Zeitagentin - Ein Fall für Peri Reed

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Zeit ist scheinbar unbegrenzt...oder?

Von: Anna Fuchsia
23.05.2016

"Ich bin also nur eine Art Skizze, wie? Dir gefällt nicht, was du siehst? Dann radier sie einfach aus - schon kannst du das darüberkritzeln, was dir gefällt." (S.516) "Ich bin also nur eine Art Skizze, wie? Dir gefällt nicht, was du siehst? Dann radier es einfach aus - schon kannst du das darüberkritzeln, was dir gefällt." (S.516) Dieses Zitat beschreibt die Geschichte rund um Peri Reed nahezu perfekt. Denn letzten Endes geht es genau darum. Um Dinge, die, wenn sie stören, einfach ausradiert werden. Doch bevor ich darauf näher eingehe, sollte ich zuvor die Situation beschreiben. Peri arbeitet als Zeitagentin für eine Geheimorganisation namens Opti. Diese hat inzwischen fast alle wichtigen Fäden der Regierung in der Hand und dementsprechend sind Menschen wie Peri für sie quasi unentbehrlich. Sie können die Vergangenheit beeinflussen. Der einzige Harken daran: Bei jeder Mission verliert der Zeitreisende einen Teil seines Gedächtnisses. Ab hier überlegt wohl jeder, ob diese Zeitreisegeschichte wirklich noch so cool ist wie sie klingt. Doch dabei kommt der sogenannte Anker, für Peri wurde Jack eingeteilt, ins Spiel. Er soll die verlorenen Erinnerungen wieder herstellen und die, durch die Zeitreise entstandene, zweite Zeitlinie löschen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt - und so verführerisch diese Möglichkeit auch klingen mag, so hat sie doch auch ihre Schattenseiten, was Peri spätestens dann klar wird, als ihre scheinbar heile Welt in tausend kleine Teile zerbricht. Doch damit nicht genug, denn zudem verdächtigt man sie der Korruption. Schmerzlich enttäuscht, sieht Peri nur noch einen Ausweg und nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand. Doch wem kann sie überhaupt noch vertrauen, wenn selbst die Erinnerungen, die ihre eigenen zu sein scheinen, offenbar doch nicht ihr gehören? Wenn ihr Unterbewusstsein ein rotes Lämpchen aufleuchten lässt und sagt, dass hier etwas ganz und gar nicht in die richtig Richtung läuft? Als dann noch Silas, ein Mann aus ihrer vergessenen Vergangenheit, auftaucht, ist das Chaos perfekt. Ist Opti am Ende vielleicht doch nicht die Organisation, für die Peri sie immer gehalten hat? Mehr und mehr Fragen werden im Verlauf dieser eng verwobenen Handlungsstränge rund um Peri aufgeworfen, wobei man immer tiefer in die Materie Opti eindringt. Besonders gelungen fand ich hier die Sichtwechsel, sodass nicht nur einseitig berichtet wurde, sondern sich der Leser quasi in einer "allwissenden" Position befand, was das miträtseln wesentlich nah- und greifbarer machte. Denn im Verlauf werden immer mehr Geheimnisse aufgedeckt, die ich so niemals erwartet hätte. Anfangs können die vielen Namen durchaus verwirrend wirken, doch hat der Leser erst einmal ein Bild von den Personen im Kopf und versteht deren Beweggründe, ist es ein Leichtes, sich genau in diese Personen hineinzuversetzen. Dadurch, dass Jack regelmäßig Peris Erinnerungen verändert oder fragmentiert, sind die Leser Peri immer ein kleines Stück voraus. Wobei diese Löschungen und Fragmentierungen doch das eine oder andere Mal gestört haben. Immerhin fing die Story dann gefühlt von Null an, obwohl sie ja eigentlich weitererzählt wurde - wobei dann leider auch das eine oder andere Mal Wiederholungen auftraten - wobei diese wiederum dafür sorgten, dass man gewisse Personen wesentlich besser einschätzen und vertrauen konnte. Letzten Endes ist die Geschichte quasi ein Puzzle, das durch den Leser selbst zusammengesetzt werden muss. Wodurch dann die wahren Ziele der einzelnen Personen, zum Teil auch Personen, die man so gar nicht leiden konnte, aufgedeckt. Dies kann sowohl positiv als auch negativ gedeutet werden, wodurch sich auch Peri in der Geschichte wesentlich weiterentwickelt, so wie fast alle Personen in diesem Buch. Diese sind so vielschichtig und undurchdringbar, dass erst gegen Ende des Buches ein ganzes Puzzle zu erkennen ist und sich alles zu einem Ganzen fügt. Besonders das Ende hat mich verblüfft. Wendungen, die ich niemals für möglich gehalten habe, sind eingetreten und doch muss ich mit Kim Harrison meckern. DAS KANN DOCH NICHT DAS ENDE SEIN?! Trotz allem wird mir diese Wendung wohl noch lange in Erinnerung bleiben - Opti sollte meiner also nicht habhaft werden. Sie würden Dinge erfahren, die ich gar nicht wissen sollte/kann... ihr wisst schon, was ich meine. Auf den 600 Seiten ist so viel passiert, dass mein Gehirn wohl noch eine Weile für die Verarbeitung brauchen wird (Wo ist Silas, wenn man ihn braucht?!). Letzten Endes hat mir besonders die Message super gefallen: Nur weil jemand dein Freund ist, bedeutet das nicht, dass er dich auch als Freund sieht. Man sollte sich also immer genau aussuchen, wem man was erzählt, bzw. sich immer gut vor Augen führen, wer wirklich treu hinter einem steht und wer dies nur vorgibt. Ich kann nur jedem wärmsten empfehlen, dieses Buch zu lesen.

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