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Rezension zu
Bedenke, was du tust

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Familienschande

Von: wal.li
11.06.2016

Caroline Goldcares jüngerer Sohn Will, der eigentlich die Versöhnung mit seiner Freundin Lily geplant hat, begeht völlig unerwartet Selbstmord. Ein schwerer Schlag, von dem sich seine Familie kaum erholen kann. Noch drei Jahre später ist nichts verarbeitet, die Wunde immer noch offen. Auch Charlie, der Ältere der beiden Brüder, kommt nich über Wills Tod hinweg. Erst die Trennung von seiner Frau India rüttelt ihn ein wenig auf. Caroline, die ihre manipulativen Finger immer mit im Spiel hat, tut das Ihrige, um ihre Welt wieder in ein gutes Licht zu rücken. Plötzlich jedoch stirbt Carolines Arbeitgeberin, die feministische Schriftstellerin Clare Abbott, an einem Herzinfarkt. Barbara Havers hatte während einer Lesung eine kurze Begegnung mit der Autorin und als deren Lektorin sie bittet, den Todesfall genauer unter die Lupe zu nehmen, nimmt Havers die Gelegenheit wahr, einen eigenen Fall zu lösen. Havers, die sich während des letzten Falles heftig mit ihrer Chefin überworfen hat, ist praktisch nur noch zur Bewährung in London. Sie darf sich keinen Fehler mehr erlauben, sie ist so damit beschäftigt, keine Fehler zu machen, dass ihre eigentliche Tätigkeit kaum noch stattfindet. Lynley und die Polizeisekretärin Dorothea hecken einen Plan aus, wie sie Barbara auf die Sprünge helfen wollen. Mit einer fast 200 Seiten langen Einleitung nimmt sich Elizabeth George viel Zeit, das Feld für ihre Geschichte zu bereiten. Dabei gelingt es ihr, das sich zusammenbrauende Gewitter herbei zu schreiben, ohne etwas über die geheimen Strukturen zwischen den handelnden Personen zu verraten. Wenn man sich auf diese langsame Erweckung der Neugier einlassen kann, wird man schließlich ein spannenden Psychogramm einer gestörten Familie entdecken, das einen schaudern lässt. Ob man diesen Roman noch als Kriminal bezeichnen kann, mag fraglich sein, denn die Untersuchung der Polizei bildet eigentlich eher einen Nebenschauplatz. Dennoch fesselt dieses Geflecht an offenen und unterschwelligen Beziehungen außerordentlich. Beinahe wie ein Korken, der so langsam immer mehr unter Spannung gerät und endlich aus dem Flaschenhals gesprengt wird. Doch jede Andeutung über die Ermittlung könnte schon zu viel verraten. Deshalb sei nur und das gerne gesagt, die Autorin hat vielleicht keinen typischen Kriminalroman aber ein herausragendes Stück Spannungsliteratur geliefert. Der geneigte Leser muss für die über 700 Seiten etwas Zeit mitbringen, Zeit, die ausgesprochen gut verwendet ist. 4,5 Sterne

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