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Rezension zu
Die Schöne und der Tod

Anders, humorvoll & böse ...

Von: Sharonbaker
21.06.2016

Max Broll ist Totengräber und ist mit sich und seinem Leben recht zufrieden, bis ein Anruf alles in seinem Leben durcheinanderbringt. Emma seine erste große Liebe ruft ihn nach Jahren an und teilt ihm mit, das er ein Grab für sie schaufeln muss, denn ihre Schwester hat sich umgebracht. Also tut Max, was sein Job ist, auch wenn seine Gefühlswelt sich dreht und dadurch passiert ein Ungeschick und der Totengräber muss nach der Beisetzung nochmals graben und findet einen leeren Sarg vor. Wo ist die Leiche? Wer hat ein Interesse eine Leiche zu stehlen? Max will sich der Sache annehmen, denn auf seinem Friedhof klaut man keine Leiche. Nur ahnt Max nicht, wohin er sich da hineinmanövriert. Wird er die Leiche finden? Und was wird Max herausbekommen? Und wird er es selbst heil überstehen? Nachdem mich Bernhard Aichners Bestatterin Blum so in ihre Fänge gezogen hat und ich zum absolut begeisterten Leser mutiert bin, muss ich doch seinen neu aufgelegten Friedhofsgräber Max Broll kennenlernen. Tja und was soll ich sagen, da hat sich der Autor ja ein ganz besonders interessantes Mannsbild einfallen lassen. Max Broll wollte eigentlich Journalist werden und studierte dafür damals in Wien, bis ein Anruf seinen vorher geplanten Weg veränderte, denn sein Vater lag im Sterben. Er lässt alles hinter sich, Karriere, Wunschträume, seine große Liebe und kehrt in sein Heimatdorf zurück und übernimmt später den Beruf seines Vaters und wird Totengräber. So hat er es sich in seinem Leben gemütlich gemacht, lebt in Ruhe und ausgeglichen dahin. Bis zu der Minute, wo seine Jugendliebe Emma anruft und ihn bittet, oder besser, verlangt, ein Grab zuschaufeln. Hier bricht in Max alles wieder auf, alte Träume, unerfüllte Zukunftspläne und die große zerflossene Liebe. Mit aller Macht will er sich davon lösen und wieder friedlich auf seiner Terrasse mit einem Glas Wein sein Leben leben. Aber es soll anders kommen, und bevor man sich mit dem eigenen Leben zu sehr befasst, kommt so eine verschwundene Leiche gerade richtig. Bernhard Aichner hat ein Talent für ausgefallene Charaktere, während Blum kühl und berechnend wirkt, ist sein Max kumpelhaft und immer mit dem Herz dabei. Was am Anfang friedlich und malerisch gezeichnet ist, dreht sich mit zunehmendem Alkoholkonsum und Max Frauen. Sein jetziges Leben verfängt sich mit seinen Jugendplänen und so wirbelt alles durcheinander und lässt uns an Max Suche nach seiner inneren Mitte teilhaben. An Anfang dachte ich noch, wow, was für ein toller Kerl, aber der nette gut aussehende Typ mit dem tollen Humor hat auch so seine Tücken. Er ist wirklich innerlich aufgewühlt und macht doch die eine oder andere Dummheit. Menschlich und sympathisch kommt der Max rüber, aber manchmal hätte ich ihn gern eins übergezogen. Er ist halt doch nur ein Mann. Natürlich kommt das alles besonders gut rüber, durch den Erzählstil des Autors. Der Einstieg macht alles wieder ganz dramatisch und spannend, das man nur so durch die Seiten fliegt, um an den Punkt zu kommen, wo es um Leben und Tod geht. Dabei stechen wirklich die tollen Dialoge mit hervor, die einen öfters lachen lassen, als bei einem Krimi gedacht. Ich denke die Max Broll Reihe soll einen einfach gut unterhalten und der Krimianteil rundet das Ganze ab. Wer hier einen total durchdachten und realistischen Mordfall haben möchte, ist hier falsch. Hier herrscht das Zusammenspiel von Liebe, Suchen und wirklicher Freundschaft vor und macht diese Geschichte zu etwas Besonderen. Mir hat es wieder richtig gut gefallen, aber ich mag ja eh ungewöhnliche Krimis am Liebsten. Bei mir darf es gern humorvoll, locker und mit vielen tollen Sprüchen einhergehen. Ich muss nicht den bösesten Serienkiller haben, sondern es darf auch gern mal schräg und abgründig zugehen. Dafür sorgt Bernhard Aichner mit seinen Büchern und seinem Hang zum Thema Tod. Der Max mit seiner Eigenbrötlerei und seiner Dickköpfigkeit stehen im Vordergrund und das ist auch gut so und genau deshalb wird jetzt Band zwei gelesen.

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