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Rezension zu
Die Schöne und der Tod

Ein schräger, unterhaltsamer Kriminalroman

Von: Nisnis
30.06.2016

Max Broll ist Totengräber, in seinem Slang „Einbuddler“. Er lebt direkt am Friedhof. Ganz zum Leidwesen des Pastors rennen er und seine Freunde nackt durch den Friedhofsgarten, um die selbstgebaute Sauna aufzusuchen. Eines Tages taucht Max Brolls Ex-Freundin Emma in dem beschaulichen Dorf auf und bittet ihn, ihre Schwester Marga zu begraben, die sich das Leben nahm. Gesagt getan, Job erledigt, aber, Max Uhr muss im Grab geblieben sein. Klamm heimlich will er seine Uhr ausgraben und stellt mit großem Entsetzen fest, dass die Leiche von Marga entführt wurde. Max will „seine“ Leiche zurück und so beginnt er mit seinem besten Freund Baroni, einem pensionierten Fußballstar, die Leiche zu suchen. Baroni und Max ahnen nicht, dass einige brenzlige Situationen auf sie kommen. Der Autor: Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem mit dem Crime Cologne Award 2015. Internationale Erfolge feiert er mit seiner Totenfrau-Trilogie. Bereits zuvor machte er in seiner Heimat Österreich Furore mit seinen Krimis um den Totengräber Max Broll. Für „Leichenspiele“, den dritten Max-Broll-Krimi, wurde er mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014 ausgezeichnet. (Quelle: btb Verlag) Reflektionen: Bernhard Aichner hat mich mit seinem wirklich schrägen Kriminalroman absolut gut und anders unterhalten. Ich bin normalerweise kein Freund von lustigen Krimis, doch dieser hier hat ein Dauerlächeln in meiner Mimik hinterlassen. Der Schreibstil des Autors ist unglaublich auf Zack. Seine wortgewandten Dialoge sind ein wahrer Lese-Schmaus. Anfangs musste ich mich zunächst an die besondere Form der Dialoge gewöhnen, doch einmal warm geworden, konnte ich sie sehr genießen. So salopp die Sprache des Max Broll auch ist, so darf man nicht davon ausgehen, dass Tiefgründigkeit in dessen Unterhaltungen fehlt. Im Gegenteil. Bernhard Aichner gelingt es spielend leicht den Leser zu amüsieren und zeitgleich durch das Schicksal geplagte Leben Max Brolls auch ernsthaft zu berühren. Die knackige Sprache treibt zum rasanten, wissbegierigen Lesen an. Die Spannung hält sich auf hohem Niveau und manch eine Verstrickung und Wendung kreiert überraschende Spannungshöhepunkte. Die Handlung ist so schräg wie die Figur Max Broll selbst. Nicht ganz authentisch zwar, aber ein Genuss für die Lese-Seele. Überhaupt sind die sympathischen, durchgeknallten Figuren voller irrer Energie, die die Handlung so sehr lebendig erzählen. Besonders gut hat mir ein Konflikt gefallen, den Max Broll mit sich selbst, fast allein, austrägt. Er liebt seine verflossene Emma und doch stößt er sie auch wieder von sich. Auch auf Hanni will und kann er nicht verzichten und so taumeln seine Emotionen von rechts nach links und von Hochgefühl bis hin zu Trauer. Von aller Harmonie weit entfernt ist auch seine aufrichtige Freundschaft zu Baronie. Die beiden kamen mir manchmal so kauzig und komisch vor, wie die beiden Opas auf dem Balkon der Muppet-Show. So besonders gut dieser Kriminalroman auch geschrieben ist und trotz dass ich wirklich Spaß beim Lesen hatte, trifft er nicht ganz meinem persönlichen Lese-Geschmack. Fazit und Bewertung: Wer mal einen außergewöhnlichen, fluffig amüsanten Krimi braucht, der wird mit „Die Schöne und der Tod“ abwechslungsreich, spannend und schräg unterhalten.

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