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Rezension zu
Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Recht oberflächliches Spin-Off,Sehr oberflächliches Spin-Off

Von: Michelle Yolanda
01.07.2016

Dieser Band leitet in die Spin-Off-Trilogie zu Plötzlich Prinz ein, welche von Meghans kleinen Bruder, Ethan (welcher nebenbei angemerkt nicht 18, sondern fast 17 ist), mehrere Jahre in der Zukunft handelt. Dieser hat mit den Folgen der Erlebnisse aus seiner Vergangenheit und dem Blick, Elfen sehen zu können, zu kämpfen, weshalb er nun alle von sich verdrängt, damit niemand anderes außer ihm verletzt wird. Doch seine Abwehrstrategien waren nicht so wirksam wie gewollt, weshalb er schon bald wieder in die Welt der Feen verstrickt wird. Dieses Mal scheint er in die Rolle seiner Schwester zu schlüpfen. Ich fand es wirklich schön, dass man etwas neues aus der Welt um Meghan, Puck und Ash erfuhr, war aber auch etwas skeptisch gegenüber dem Ganzen, da wieder in einer Welt festgehangen wird und die Beschreibung sich nicht sonderlich viel von anderen Büchern unterscheidet. Dass der Inhalt ähnlich sein würde, war eine Vermutung, die sich leider bestätigte. Mich hat dieses Buch unglaublich enttäuscht. Angefangen hat es damit, dass Ethan immer wieder darauf bestand, der böse Junge, der Bad Boy, welcher immer nur abweisend ist und durchgängig „Meinetwegen“ sagt, der der auf die neue Schule kommt (ja, ein abwechslungsreicher Einstieg…) zu sein und es zieht sich über das ganze Buch, wie sehr er Feenwesen hasst und verabscheut, wie wenig er sie in seinem Leben haben möchte und sie, immer kursiv und hervorgehoben geschrieben werden müssen, um es zum Ausdruck zu bringen. Durch sie trägt er eine ungeheure Wut in sich, weshalb er einen Kampfsport betreibt, der natürlich im späteren Verlauf der Geschichte sehr nützlich sein wird. Was bei dieser Konstellation nicht fehlen darf, ist natürlich das Mädchen. Und es musste eines dieser sein, die stur sind und niemals nachgeben, wodurch sie nur nerven. (Aber zu den Charakteren komme ich noch) Die ganze Geschichte fühlte sich ziemlich oberflächlich an. Es fehlte einfach die Tiefe, welche wohl durch die rührseligen Momente, in denen Dinge lang und breit aufgeklärt worden, geschaffen werden soll, aber für mich ist dies nicht geschehen. All die Kampfszenen, die Szenen mit Aktion und Spannung waren sehr kurz und mehr auf die Beschreibung der Umgebung als auf die Handlung an sich bedacht. Außerdem waren sie absolut nicht glaubhaft. Nicht nachdem Ethan am Arm – manchmal ist es auch die Schulter, so recht kann man sich da nicht entscheiden – verletzt wurde, man diese Wunde verband und sie dann einfach aus der Welt in den entscheidenden Situationen war. Wäre die Verletzung wirklich an der Schulter, so hätte er nie mehrere Stockwerke an einer Strickleiter nach oben klettern, sich dazu vorher noch mit seinen Rattanstöcken so gut verteidigen können. Natürlich schüttet der Körper in eben jenen Situationen Adrenalin aus, aber das ist keine Entschuldigung. Es ist ein Wunder, dass sich die Wunde auch nicht entzündet hat, da man sie schließlich nie desinfizierte. So ging es auch mit zahlreichen anderen Verletzungen. In einem Moment spricht er davon, wie ihm schon vor Schmerz schwindelig wird, sein Arm wie durch den Fleischwolf gedreht wurde, und im nächsten kann er rennen, springen, klettern, kämpfen und sich weitere Wunden zufügen, ohne dass er den Schmerz großartig mitbekommt. Aber dann hat er eine so schlimme Verletzung am Knie, mit der es sich auf einmal nur mit Hilfe von zwei anderen Personen laufen lässt. Auch das Mädchen, Kenzie, war eigentlich unfähig über eine lange Strecke zu laufen, konnte es dann doch über viele Kilometer. Nicht nur Verletzungen verschwinden schnell, sondern auch Blut und Schmutz. Müdigkeit auch. Die Handlung geht über ungefähr eine Woche. Und die schlafen ZWEI Mal. Zwei Mal. Ja. Und es war nicht so, dass er sehr ausgeschlafen war, wenn er eine Nacht durchgemacht hat. Man merkt also, dass die Geschichte eigentlich eher flach ist, da sie auch deutlich nicht wissen, was sie tun sollen, nicht einmal einen Ansatz haben, und alles relativ leicht erscheint. Dazu kommen noch die Charaktere. Ich habe mich wirklich über Ethan gefreut, doch begann er schnell durch seine ständigen Wiederholungen zu nerven und aus dem Grund, dass er sich mehrmals über andere beschwerte, obwohl er genau das Gleiche tat, es im Nachhinein jedoch nicht einmal merkte. So zum Beispiel, dass er als Freund bezeichnet wird, er nur nicht verstehen kann, wie man es nach so wenigen Stunden schon sagen kann, auch wenn es bei ihm nicht anders war. Schließlich macht er sich auf die Suche nach einem „Freund“, mit welchem er eigentlich nichts zu tun haben wollte. Dann gibt es da Kenzie, ein Mädchen mit einem Charakter, den ich nur selten ausstehen kann. „Nein, ich komme mit dir, Machoman.“ oder „Nein, das kannst du vergessen, Machoman.“ zeigt ihre Sturheit, welche auch bei Ethan teils auftritt und sie sich darüber wiederum beschwert. Und ja, Machoman kommt gefühlt nach jedem Satz. Sie wird von allen wie Glas behandelt und der Grund dieses Verhaltens, war so vorhersehbar. Zwei Personen aus der Nimmernie stoßen ebenfalls zu ihnen. Keirran, dessen große Enthüllung allen den Atem stoppt, hat man schon gleich beim ersten Auftreten gewusst und war nur wieder erstaunt über die Blindheit der Charaktere. Alle haben aber auch wirklich so gut wie nichts mitbekommen. Annwyl ist die letzte im Bunde, aber zu ihr kann man keinerlei Verbindung herstellen. Sie ist da und Punkt. Bei anderen Charakteren schmerzte es mich lediglich, sie wiederzusehen. In der ursprünglichen Reihe, habe ich Puck geliebt. Er ist so genial (und ich hätte sehr gern eine Story gelesen, wenn er böse ist) und wow. Auch Ash war nicht schlecht. Aber ersterer wurde vollkommen zunichte gemacht. Ich speichere die alten Personen einfach getrennt von den neuen ab. Wenn ich mich recht entsinne, waren sie damals nicht so albern und oberflächlich. Auch der dunkle Gegenspieler. Nur Grimalkin mochte ich hier. Er hat alles auf den Punkt gebracht und schien der einzige zu sein, der nicht sein Gehirn ausgeschaltet hatte. Es ist wirklich schade, dass sich diese Geschichte so entwickelt hat und nur einfach aufgebaut war. Nur die Beschreibung der Orte war schön und teilweise auch das Gefühl, wieder in die alte Welt eintauchen zu können. Möglich ist, dass es für wesentlich Jüngere geschrieben ist, was noch immer keine Entschuldigung ist. Es ist wichtig, dass es immer noch etwas anspruchsvoll und nicht voller Kitsch und Liebesgeschnulze ist. Man kann das Buch eher als eine Liebesgeschichte bezeichnen. So schlecht war es auch nicht, nur absolut nichts für mich und nervenaufreibend.

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