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Rezension zu
Kräuter der Provinz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zauberhaft!

Von: EsKa (All about the books)
27.07.2016

Worum geht es? Bürgermeisterin Theresa liebt ihre schwäbische Heimat - Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Theresa krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle bewohner zusammen - seien es die drei alten Herren, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edy oder die schüchterne Christine. Sie alle haben nur ein Ziel: Ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen - einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist! Rezension: Für jemanden, der wie ich ein Dorfkind erster Klasse ist, ist das Buch eine kleine Zeitreise oder zumindest eine wundervolle Erinnerung an die Kindheit. Bereits nach den ersten Seiten tauchen wir Leser ein in die schöne Welt von Maierhofen. Im Vorfeld hatte ich sehr viel Gutes über den Roman von Petra Durst-Benning gelesen und war dementsprechend gespannt, ob er diese Versprechen wirklich halten konnte. Meine Erwartungen waren ebenso hoch wie die Sorge, dass das, was als Dorfleben dargestellt werden soll, letztlich nicht mehr sehr könnte, als die Bedienung zahlreicher Klischees. Doch glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Die Figuren des Romans werden mit liebevoller Genauigkeit beschrieben und jede einzelne von ihnen ist charakteristisch und individuell. Charmant beschreibt Durst-Benning das kleine Maierhofen mit all seinen Vorzügen und Problemen. Natürlich bin ich als Dorfkind vorbelastet und in meiner Phantasie während der Lektüre des Buches mehr als einmal von der Goldenen Rose zu Magdalenas Bäckerei spaziert, dennoch glaube ich, dass der Roman auch eingefleischte Städter verzaubern und auf eine Reise in die gute alte Zeit mitnehmen wird. Ohne mit dem Holzhammer darauf zu pochen oder es zu einem überdeutlichen, ja gar aufdringlichen Thema zu machen, stößt der Roman Gedanken an. Worum geht es im Leben? Zählt Glück nicht eigentlich mehr als Erfolg? Lohnt es sich für beruflichen Erfolg, Karriere, Titel und immer immer mehr, das eigene Lebensglück hinten anzustellen? Oder sollten wir nicht manchmal mutig sein, für unser Glück etwas riskieren? Springen und uns auf dem Weg nach unten Flügel wachsen lassen? Ebenso stößt "Kräuter der Provinz" ein Umdenken an. Was ist es eigentlich, was wir täglich zu uns nehmen? Ist es notwendige Nahrung oder genießen wir noch? Wie schmeckt sie eigentlich, die Milch frisch vom Bauern, das Brot aus der eigenen Backstube und die Kartoffel frisch vom Feld? Als Dorfrocker hat man vielleicht (so wie ich) das Glück gehabt, all diese Erfahrungen noch gesammelt und deshalb eine Antwort auf diese Frage zu haben. Aber was ist mit der großen Mehrheit? Wenn Geiz immer geil ist, wo bleibt der Genuss? Ein wenig überrascht war ich während der Lektüre des Buches dann doch, wenn es um Therese, die Bürgermeisterin und laut Klappentext Protagonistin dieser Geschichte geht. Letztlich wandelte sich in meinen Augen jemand ganz anderes zur Hauptfigur dieses Romans, während Therese, nachdem sie die notwendigen Fäden gezogen hat, im Hintergrund verschwand. Kritisieren möchte ich dies nicht, denn die Handlung und auch die federführenden Personen in "Kräuter der Provinz" haben mir allesamt sehr gut gefallen. Dennoch kam diese Entwicklung anhand des ersten Eindruckes aufgrund des Klappentextes doch sehr überraschend. Fazit: Insgesamt lässt sich "Kräuter der Provinz" für mich nur mit einem Wort bewerten: Zauberhaft! Unglaublich charmant, wunderbar phantasievoll und unterhaltsam. Ein wahrer Lesegenuss, den ich jedem, der einfach mal einen Wohlfühlroman lesen möchte, nur wärmstens ans Herz legen kann. Ganz gleich, ob Dorfkind oder Städter! Ich persönlich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Herbst 2016 erscheinen wird und gebe deshalb ohne jegliche Abzüge 5 von 5 Sternen.

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