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Rezension zu
Die Spur ins Schattenland

Finstere Träume

Von: Melanie Enns
03.08.2016

"Die Spur ins Schattenland" hat mich bis zu einem bestimmten Punkt absolut begeistert, da ich es interessant fand in Charlies Träume einzutauchen, die sich als äußerst lebendig entpuppen. Die Trauer um ihren Freund Max nimmt sehr viel Raum in Charlies Leben ein und es ist verständlich, das ihre Familie überreagiert und versuchen Charlie einzuengen. Eine Überbehütung ist allerdings nicht immer des Rätsels Lösung, obwohl ich natürlich Sorge und Ängste verstehen konnte. Was wirklich im Mühlsee geschah klingt völlig verrückt und diese fantastischen Momente sind es, die den Roman sehr spannend und überzeugend gemacht haben. Trotzdem lässt es sich nicht leugnen, das ich die Altersempfehlung ab 11 Jahren etwas zu tief angesetzt finde, da Trauer und Tod eventuell überfordern könnten. Der Klappentext spricht eine deutliche Sprache, sodass eigentlich klar ist, auf was man sich beim Lesen einlässt, dennoch ist Drama und Trauer ein ganz wesentlicher Bestandteil und sollte nicht unterschätzt werden. Selbst mir als Erwachsene fiel das Dunkle und Düstere sehr ins Gewicht und gerade das Ende hat mich letztendlich nicht überzeugen können. Ich musste es mehrfach lesen und immer noch nicht ist mir die Bedeutung dessen wirklich klar geworden. Was ist Traum, was ist Fiktion? Jonathan Stroud benutzt eine wunderbare und lebendige Sprache, dennoch bleibt es düster und manchmal auch sehr beängstigend. Ein Trauma zu überwinden und dies in Buchform zu verpacken ist ein recht kluger Schachzug, dennoch ist es erdrückend und würde jemanden, der tatsächlich gerade jemanden verloren hat, wahrscheinlich nicht trösten, sondern emotional komplett erschlagen. Erwartet hatte ich etwas anderes, dennoch kann ich dem Roman "Die Spur ins Schattenland" einen gewissen Charme nicht absprechen. Ich möchte auch nur leicht kritisieren, das ich die Altersempfehlung zu tief angesetzt empfunden habe und auch das Finstere, Bedrohliche nicht zu unterschätzen ist. Ansonsten ist "Die Spur ins Schattenland" natürlich sehr hochwertig einzustufen und eine Leseempfehlung wert. Man sollte nur vorher wissen, worauf man sich einlässt, denn den besten Freund zu verlieren, kann wirklich sehr traumatisch sein und dies ist es, was Charlie durchstehen und überwinden muss. sie dabei zu begleiten ist nicht einfach und könnte emotional wirklich überfordern. Wem das bewusst ist, wird sich einem echten Buchschatz gegenüber finden.

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