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Rezension zu
Berlin 1936

Eine spannende Zeitreise

Von: Cocolinchen
08.08.2016

Worum geht's? Sechzehn Tage im August 1936 an denen Berlin Gäste aus aller Welt empfängt. Weltoffen und unbeschwert - ein nicht alltäglicher Zustand in dieser Zeit, wo sonst an jeder Ecke "Juden verboten"-Schilder hängen. Doch davon ist dieser Tage nichts zu spüren. Man gibt den freundlichen und friedlichen Gastgeber. Berlin scheint ein ganz eigenes Flair, eine gewisse Leichtigkeit, zu umgeben. Die Straßen, Bars und Cafés sind voller Besucher. Doch wer sind all diese Menschen? Sportler, Touristen, Stars, Nazi-Größen, ganz normale Menschen von nebenan - sie alle erleben die Olympischen Spiele, aber jeder auf seine Weise. Und so kommen einige Geschichten und Schicksale zusammen. Und während die einen diesen Sommer genießen und die Menschenmengen im Olympiastadion mitfiebern und feiern, entsteht vor der Stadt das KZ Sachsenhausen. Meine Meinung: Ein Olympia der Widersprüche. Nach außen gibt man sich weltoffen und parallel entsteht ein KZ. Ein krasses Bild! Aber so war es wohl 1936. Oliver Hilmes nimmt einen mit auf eine spannende und bedrückende Reise in die Vergangenheit. Er schreibt sehr anschaulich und mitreißend. In kurzen Abschnitten lernt man die unterschiedlichsten Personen kennen. Ob bekannte Menschen wie Leni Riefenstahl oder Familie Strauss und ganz "normale" Menschen von nebenan - sie alle haben eine Geschichte. Oliver Hilmes weiß es, diese Personen und ihre Schicksale miteinander zu verknüpfen. Man hat manchmal das Gefühl, als dürfte man Mäuschen spielen und die verschiedenen Szenen von einem Versteck aus beobachten. Manchmal sind es kleine Details, die es besonders interessant machen. So erfährt man gerade von den bekannten Personen noch allerhand Unerwartetes, wie zum Beispiel schlechte Gewohnheiten. Es geht aber auch um weltberühmte Sportler wie Jesse Owens. Der Amerikaner ist sehr erfolgreich und scheint eine Medaille nach der anderen für sein Land zu erkämpfen. Doch gerade den Gastgebern passt dieser Mann überhaupt nicht. Ein Afroamerikaner, der bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 erfolgreich an seinen Mitstreitern vorbeizieht, passt nicht ins Propagandaprogramm. Aber er ist nun einmal dabei und man kann spüren, was das bei einigen Zuschauern der Spiele auslöst. Berlin 1936 ist fast wie ein Tagebuch von vielen verschiedenen Personen. Manchmal passiert in einem Abschnitt nichts wirklich Spektakuläres, aber dennoch bewegt es einen. Man darf an einer Zeitreise teilnehmen, die man so noch nicht erlebt hat. Es werden Emotionen geweckt und obwohl es ja doch schon ein wenig um Geschichte geht ;-), ist es wirklich spannend. Mich hat dieses Buch aufgewühlt und bewegt. Und gerade jetzt, zu einer Zeit zu der die Olympischen Spiele wieder ausgetragen werden, ist es vielleicht nicht verkehrt kurz zurückzuschauen. Das Buch ist sehr gut aufgeteilt. Die ein oder andere Abbildung lockert es zusätzlich auf. Jedes Kapitel beschreibt wieder einen neuen Tag und widmet sich verschiedenen Personen. Zu Beginn gibt es aber jedes Mal den Bericht des Reichswetterdienstes für Berlin. Eines der vielen kleinen Details, das mir an diesem Buch so gefallen hat. Na, habt Ihr auch Lust auf einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit? Auf einen Blick hinter die Kulissen? Auf Infos, die Ihr so nicht in den meisten Geschichtsbüchern gefunden hättet? Dann ist dieses Buch goldrichtig für Euch!

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