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Rezension zu
Portugiesisches Erbe

Portugiesisches Erbe

Von: Miss.mesmerized
09.08.2016

Eine unerwartete Erbschaft führ den ehemaligen Polizisten Hendrik Falkner nach Lissabon. Ein ihm unbekannter Onkel hat ihm ein Haus samt Mietern und Antiquariat vermacht. Doch nicht nur die Immobilie samt ihrer kuriosen Bewohner geht in seinen Besitz über, sondern auch ein Geheimnis, auf dessen Spur der Onkel ganz offenkundig war und bei dessen Nachforschungen er den falschen Menschen in die Quere gekommen ist. Schnell schon merkt Hendrik, dass auch er sich in Lebensgefahr befindet, doch nach zwei Jahren voller Trauer wegen des Verlustes seiner Ehefrau, packt ihn plötzlich wieder der Reiz einen Fall zu lösen und so begibt er sich leichtsinnig in den Kampf gegen mächtige Gegner. Luis Sellano führt den Leser in die portugiesische Metropole und beweist in seinem Krimi, dass er sich nicht nur ehrvorragend in der Stadt auskennt, sondern auch das portugiesische Flair und vor allem die Saudade selbst eingesaugt hat und weiß, diesen zu transportieren. Die Figuren sind keine eindimensionalen Verlierer und ebenso keine unverwundbaren Superhelden – auch wenn der Protagonist erstaunlich viel innerhalb kürzester Zeit einstecken kann, dies zusammen mit der unheimlich schnellen Lösung des Falles ist aber der einzige Kritikpunkt, den man getrost mit dem dadurch erreichten Tempo verrechnen kann. Hendrik zusammen mit seinen Unterstützern sind facettenreich und interessant gezeichnet, wodurch sie authentisch und auch sympathisch wirken. Was mich diesbezüglich insbesondere angesprochen hat: Hendrik kennt Portugal und die Geschichte des Landes nur wenig, so wie er oftmals die Situation schwer einschätzen kann und sich auf Hinweise der Portugiesen verlassen muss – auch wenn es ihm nicht passt – gewinnt auch der Leser langsam Zugang zu diesem geographisch wie literarischen Land am Rande Europas. Die Handlung selbst hat ein hohes Tempo, der Fall wird glaubwürdig gelöst und es bleiben keine offene Fragen. Wie üblich bei dieser Art Krimi stehen Land und Leute ebenso im Fokus und Lissabon bietet hier eine angenehme Abwechslung zu den marktbeherrschenden Krimis aus Frankreich und Italien. Alles in allem genau das, was ich von einem solchen Krimi für heiße Sommertage erwartet hatte.

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