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Rezension zu
Red Rising

Eine faszinierende, undurchschaubare neue Welt

Von: Michelle Yolanda aus Bautzen
19.08.2016

Ein Buch wie dieses verändert jegliche Sichtweisen, nicht nur bezüglich anderer Bücher (die ich schon kritischer bewerte, es mir hingegen auch sehr um das geschaffene Gefühl geht), sondern auch eigene Denkweisen und Wesenszüge. Es lässt die eigene Welt hinterfragen und man fühlt sich leer nach dessen Ende. Genau wie Darrow. Dieses Buch der dystopischen Zukunft zeigt eine Welt, wie sie sein könnte. Eine Wiederholung der Geschichte, wie es schon seit Urzeiten ist. Menschen trieben Krieg, wurden modifiziert, sind aufgestiegen und man versklavte sie. So sind einzelne Schichten, eigentlich unveränderbare Kasten aus Farben entstanden. Zudem begann die Menschheit die Planeten unseres Sonnensystems zu bevölkern, nur nicht alle wissen, dass dies schon erfolgreich umgesetzt wurde und schuften bis in ihren Tod. So sollte auch das Schicksal des Protagonisten Darrow sein. Pierce Brown hat eine atemberaubend neue Welt geschaffen, die so real erscheint. Es gibt neue Modestile und -richtungen, einen eigenen Slang mit verschiedenen sprachlichen Unterscheidungen und all diese neuen Entwicklungen in der Gesellschaft, der Technik und des Lebens erscheinen möglich zu sein, vor allem auch in der bis dahin vergangenen Zeit. Eigentlich ist es ein SciFi-Setting, doch wirkt es gleichzeitig wie eine Art Fantasy durch Aspekte aus der Antike. Es ist in der Zukunft und gleichzeitig vermischt es sich mit der Vergangenheit, denn es zeigt den Menschen, dass niemand perfekt ist. Hier werden Dinge erwähnt, die der Wahrheit des Lebens entsprechen, Taten geschildert, die nie erwähnt werden, anscheinend da sie zu peinlich erscheinen. Doch ist es logisch, die Realtität. Die Geschichte wird auf eine sehr spannende Art und Weise erzählt. Dabei war sie für mich undurchschaubar. Ich hatte kein einziges Mal mit den Wendungen gerechnet, bei denen mir die Sprache fehlte. Nur einmal war ich selbst in eine Art Falle getappt (als würde der Autor dies wollen) und dachte etwas zu wissen, wie sehr ich mich doch täuschte. So gut durchdacht, keine Szene über langweilig, trotz gewisser Ruhepunkte. Alles war in einem Ausgleich. Ich liebe diese Art der Erzählung, wenn die Seiten davonfliegen. Es vergehen Monate in dem Buch und man merkt es nicht. Und dann die Charaktere. Jeder war anders, man sah eine Art Hintergrundgeschichte, auch wenn selten eine erzählt wurde. Dabei gibt es äußerst viele handelnde Personen, die keine kleinen Rollen spielen. Die Welt ist so groß. Die Handlungen Einzelner ließen sich nachvollziehen. Irrelevant ob gut oder böse. Eigentlich herrschte in jedem Charakter ein gewisses Gleichgewicht. Ich mochte den Protagonisten Darrow sehr, denn auch er war nicht vollkommen gut, niemand ist es. Man dachte teilweise, jeden Schritt könnte man sehen, aber man schritt im Dunkeln, ohne Hinweise, die, wenn vorhanden, nur schwer zu sehen waren. Darrow ist jemand, der nicht schnell vergisst und seine Liebe ist stark, stärker als man erwartet. Er passt sich nicht einfach an, ist nicht perfekt. Er ist einfach Darrow, der Schnitter. Jede Person gibt dem Buch mehr Licht und gleichzeitig Dunkelheit. Gewiss findet man eine Person, die auf einen selbst passt. Dass man sich so gut die Charaktere hineinversetzen kann, lag bei mir an der sehr gemischten Sprache, mit Beleidigungen, die ich so noch nicht gehört hatte, Verhalten untereinander, dass durchaus so sein könnte, nicht immer nett. Und dem schwarzen Humor. Nur manchmal gab es Stellen, die ein bisschen konfus waren, aber das lässt sich schnell übersehen, zumal es zu dem Wesen des Buches und Darrow passt. Undurchschaubar. Unvorhersehbar. Ausgefeilt. Es ist ein Roman mit einer einzigartigen Idee, die zwar kurz an Tribute von Panem und sogar Game of Thrones erinnert - eine unglaubliche Kombination -, aber dennoch ihren ganz eigenen phantastischen Charakter innehat. Sie ist durchgehend spannend und die Länge bemerkt man nicht. Ich will weiterlesen! Ich liebe es!

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