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Rezension zu
Die Auslese - Nichts ist, wie es scheint

Anders als die Vorgänger, dennoch empfehlenswert

Von: Die fantastische Bücherwelt
09.09.2016

Meine Meinung: „Nichts ist, wie es scheint“ von Joelle Charbonneau ist der Abschluss ihrer „Die Auslese“-Trilogie. Nachdem „Nur die Besten überleben“ und „Nichts vergessen und nie vergeben“ vor allem durch actiongeladene Spannung punkteten, war die Ernüchterung bei diesem sehr politischen Finale doch sehr groß. Entgegen seiner Vorgänger geht es dieses Mal sehr ruhig vonstatten. Charbonneau konzentriert sich sehr auf die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonistin, die so einige schwierige Entscheidungen zu treffen hat. Die differenzierte, analytische Denkweise Cias ist uns seit dem ersten Band bekannt. Ihrer Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe hat sie es immerhin zu verdanken, dass sie die tödliche Auslese und die weiteren Prüfungen überlebt hat. Auch ist das ein Aspekt der Reihe, den ich neben dem hohen Spannungsgehalt immer sehr genossen habe. Wirklich intelligente Protagonisten sind etwas Tolles, vor allem im Jugendbuchbereich, wo häufig die naiven Dummchen dominieren. Normalerweise genieße ich ihre gehaltvollen Gedanken und auch hier habe ich das die meiste Zeit getan, aber in der Mitte war es einfach zu viel innerer Monolog. Es war nicht nur sehr trocken, sondern auch nervig, denn stellenweise drehten sich ihre Gedanken im Kreis. Zwar finde ich es gut und wichtig, dass sie diese wirklich verhängnisvollen Entscheidungen gut durchdacht hat, aber ich sehe keinen Sinn darin, uns Lesern immer wieder dasselbe vorzukauen. Zum Glück handelt es sich dabei um kein anhaltendes Muster, denn es wird immer wieder von Spannungsspitzen unterbrochen. Zwischendrin kommt sogar das Auslese-Feeling auf – wenn auch nur kurz. Gut gefallen hat mir, dass das Credo ihres Vaters noch immer ein zentrales Thema war. „Vertraue niemanden“ – ein Rat, den sich Cia immer wieder vor Augen hält. Doch ganz ohne geht es nicht, denn alleine kann sie die ihr bevorstehenden Aufgaben nicht lösen. Sie muss also Mittel und Wege finden, ihre Mitstreiter zu testen. Im Grunde muss sie eine eigene Auslese durchführen. So eröffnet uns Charbonneau wieder einen neuen Blickwinkel auf die Auslese und stellt uns vor die Frage: ist die Auslese wirklich nur schlecht? Der eigentliche Abschluss passt dazu, denn letztlich gibt es kein endgültiges Ergebnis. Trotzdem ist es ein zufriedenstellendes Ende, denn es ist echt. Solche Missstände schafft man nicht von heute auf morgen aus dem Weg und man muss auch bereit sein, Kompromisse einzugehen. So ist das Ende hoffnungsvoll und voller Möglichkeiten – und auf seine Art perfekt. Fazit: Joelle Charbonneaus „Die Auslese – Nichts ist, wie es scheint“ ist ein polarisierender Abschluss. Einerseits kann es nicht mit seinen Vorgängern mithalten, weil es nicht mal ansatzweise das bisherige Spannungslevel erreicht, andererseits ist es in seiner Unklarheit und mit seinen unbequemen Wahrheiten ein „echter“ Abschluss. Es ist nicht immer schön und auch nicht Jedermanns Fall. Es ist stellenweise zäh und ein paar mehr Dialoge hätten der Geschichte sicher gut getan. Trotzdem ist es ein gutes Buch und die Reihe als Ganzes kann ich nur empfehlen. Knappe 4/5 Bücher!

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