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Rezension zu
Das Buch vom Meer oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen

Zwei Männer, das Meer und ein großer Fisch

Von: Papiergeflüster
13.09.2016

Zwei Freunde, die nun endlich einen lange gehegten Traum wahr machen. Sie wollen einen Eishai fangen. Zu zweit in einem Boot auf dem Nordatlantik, da bleibt viel Zeit für Geschichten und Berichte um und über die verschiedensten Meeresbewohner, die Inseln und Schären in Norwegen, Walfang und natürlich den Eishai selbst. Ein faszinierender Fisch, der mehrere hundert Jahre alt werden kann. Man lernt in diesem Buch wirklich viel über das Meer und die Folgen unseres Umgangs damit, ohne dass hier die Moralkeule geschwungen wird. Der Autor kommt eher fatalistisch zu dem Schluss, dass es sowieso schon zu spät ist. Der Mensch rottet sich selbst aus und die Erde bekommt dann ihre Chance, sich wieder von uns zu erholen. Aber das ist nur am Rande Thema. Neben der Freundschaft der beiden Männer, die in diesem Jahr viel Zeit miteinander verbringen, was ihre Freundschaft auch durchaus mal auf die Probe stellt, gibt es unendlich viele Geschichten rund ums Meer und seine Bewohner zu lesen. Wer sich mit dem Thema noch nicht intensiver beschäftigt hat, bekommt hier enorm viel Wissen serviert, in kleinen, leicht verdaulichen Happen. Mit einem Biologie-Studium und einigen Jahren Interesse an der Meereswelt sieht das anders aus, für mich gab es leider wenig neues zu erfahren, blieb vieles zu oberflächlich. Immer wieder kam ich an den Punkt, an dem ich gerne mehr erfahren hätte, da kam aber nichts mehr. Immerhin gibt es eine ausführliche Liste mit Quellen, die ich abarbeiten könnte. Aber das ist ein spezielles Problem, von anderen Lesern weiß ich, dass sie mit dem, was sie im Buch erfahren konnten, sehr glücklich waren. Die Landschaftsbeschreibungen haben mich dagegen in ihren Bann gezogen. Norwegen ist nach dieser Lektüre auf die Liste der Wunschreiseziele gewandert. Haptisch und Optisch ist dieses Buch ein Kleinod. Die Gestaltung des Covers ist wunderschön und passt bestens zum Thema des Inhalts, das Blau versetzt den Leser von Anfang an mitten in die Geschichte. Etwas ganz Besonderes: dieses Buch wurde in Leinen gebunden. Heutzutage findet man das immer seltener, dabei fühlt es sich so wunderbar an. Alles in allem eine schöne Lektüre, die mich für ein paar Stunden in eine nasse, kalte und faszinierende Welt entführte, aus der danach wieder aufzutauchen gar nicht so einfach war.

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