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Rezension zu
Helenas Geheimnis

Weisheit des Monats: Ich hätte nie so gehandelt – oder doch? + Buchtipp Helenas Geheimnis

Von: Mein Medienguide
14.09.2016

„Es weiß doch niemand, was er in einer bestimmten Situation tun würde, bis er selbst drinsteckt.“ Helena hütet seit Jahren ein Geheimnis, von dem sie weiß, dass es ihren Sohn Alex und ihren Mann William erschüttern würde, es zu erfahren. Als die Familie gemeinsam mit einigen Freunden den Sommer auf Zypern verbringt, beschleicht Helena das Gefühl, dass ihr Geheimnis nicht mehr lange verborgen bleiben kann. Das obige Zitat wird in dem Buch nicht einfach so von einem der Protagonisten daher gesagt, sondern durch die Handlung eindrucksvoll demonstriert. Als die Geschichte abgeschlossen scheint, überrascht Lucinda Riley mit einer interessanten Wendung (keine Angst, ich verrate nicht das Ende und nenne keine Namen): Plötzlich steckt eine andere Hauptperson in genau derselben Situation wie Helena – hat ein Geheimnis gegenüber einem Menschen, den er/sie liebt und bringt es nicht übers Herz, es zu lüften. Während die ursprüngliche Geschichte um Helenas Geheimnis mich nicht umgehauen hat, zwar spannend war, aber nicht übermäßig, hat diese Wendung das Buch zu etwas ganz Besonderem für mich gemacht. So oft behauptet man, man würde nie selbst so handeln, wenn man davon hört, wie jemand anderes einen „Fehler“ gemacht hat. Dabei kann man das überhaupt nicht wissen. Es sei denn, man hat es selbst genau so erlebt. Erst dann merkt man, mit welchen Emotionen man zu kämpfen hat, die sich bekanntlich nicht einfach so ausschalten lassen. Es kommt im Leben sehr selten vor, dass man wirklich genau dasselbe durchmacht wie jemand, den man für sein Verhalten in dieser Situation verurteilt hat. Aber genau deshalb ist es so wundervoll, dass es Bücher wie dieses gibt, dass einen eine wichtige Erfahrung miterleben lässt, die man selbst nicht gemacht hat. Ich kann also nur jedem empfehlen, „Helenas Geheimnis“ zu lesen – oder zu hören, was ich gemacht habe. Das Hörbuch ist gekürzt, inhaltlich fehlt es aber, finde ich, an nichts. Was ich von der Sprecherin (Simone Kabst) halten soll, weiß ich nicht so genau. Irgendwie hat sie eine Stimme, die manchmal sehr kühl klingt, was auf meine Charakterisierung von Helena abgefärbt hat. Mich würde interessieren, ob sie im Buch auch so rüberkommt, weil sie andererseits oft auch sehr warmherzig wirkt, beispielsweise so ziemlich jeden „Schatz“ nennt. Vielleicht ist es aber genau das, was Helena ausmacht: Dass sie eigentlich ein warmherziger Mensch ist, der will, dass alle um sie herum glücklich sind, aber andererseits ein Geheimnis hat, das zu hüten für sie so schwer ist, dass sie manchmal einfach kühl sein muss, Dinge an sich abprallen lassen muss, um nicht daran zu zerbrechen und niemand anderen daran zerbrechen zu lassen.

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