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Rezension zu
Die Mutter meiner Mutter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührend

Von: Nicole Plath
25.09.2016

Es ist die wahre Geschichte von Anna. Erzählt wird sie aus der Perspektive der Enkeltochter. Sie ist die „Ich-Erzählerin“. Als 14-jährige flüchtet Anna mit ihrer Stiefmutter und ihren kleinen Brüdern in den Westen. Im Dorf Kosakenberg, welches in der sowjetischen Besatzungszone liegt, werden sie einquartiert. Auf dem Hof von Familie Wendler muss Anna als Magd zwar harte Arbeit verrichten, doch das kinderlose Paar wird für sie zu einer Art Ersatzfamilie. Dort lernt sie auch eines Tages Friedrich Stein kennen, der 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück auf den Hof kommt. Der Krieg und die Gefangenschaft haben aus ihm einen gebrochenen Mann gemacht. Anna heiratet den 20 Jahre älteren Mann und bekommt mit ihm drei Töchter. Die älteste Tochter Monika ruft eines Tages bei ihrer eigenen Tochter – der „Ich-Erzählerin“ – an. Bis zu diesem Anruf war der Großvater für seine Enkeltochter ein liebevoller Mensch, doch nun, zwanzig Jahre nach seinem Tod, wird ein aufgedecktes Geheimnis alles verändern. Während sie ihren Großvater über alles liebte, spielte die Mutter ihrer Mutter kaum eine Rolle in ihrem Leben. Diese Frau war eine merkwürdige, gefühlskalte Frau. In Rückschauen erfährt der Leser, was Anna zu dieser Frau hat werden lassen. Dass die Erzählung auf einer wahren Geschichte beruht, bringt den Leser emotional noch näher an Anna heran. Es ist Annas Schicksal, welches selbst noch die Enkelgeneration beeinflussen wird. Das Lesen wird jedoch etwas erschwert, da die Erzählerin oft zwischen den Zeiten wechselt. Es gibt keine eindeutige Vergangenheits- oder Gegenwartserzählung. Sobald man sich in diese Erzählweise eingelesen hat, lernt man zusammen mit der Enkeltochter die Mutter ihrer Mutter verstehen. Ein Buch voller Emotionen und Spannung. Das Schicksal von Anna wird nicht das einzige dieser Art sein. Ihre Geschichte steht für mich daher beispielhaft für alle, denen das Schicksal so oder so ähnlich mitgespielt hat. Da ich eine wahre Geschichte nicht mit „gut“ oder „schlecht“ bewerten möchte, denn das Leben ist nie nur gut oder schlecht, gilt meine Bewertung eher der Art, wie die Geschichte erzählt wurde. Es ist nicht immer einfach, zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu unterscheiden. Da ich oft verwirrt war und zurückblättern musste, gibt es einen Punkt Abzug. Denn auch, wenn es eine wahre Geschichte ist, kann ich das Lesegefühl nicht anders bewerten als bei ausgedachten Geschichten. Ich danke dem Bloggerportal und dem Luchterhand Literaturverlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares.

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