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Rezension zu
Heldenfabrik

Spannend und aktuell

Von: Martina Turbanisch
28.09.2016

Der Plot zu Heldenfabrik besteht im Grunde aus zwei, miteinander verwobenen Geschichten. Der Vorstand Zum einen geht es natürlich um die Morde an den Vorstandmitgliedern der Berlin-Brandenburger Chemie AG. Nach den sieben in der Spree gefundenen Leichen sind auch die zwei, die nicht an dieser Vorstandssitzung teilgenommen haben, in Gefahr. Einen davon erwischt es dann auch recht schnell durch eine Bombe, trotzdem will niemand so recht mit der Sprache herausrücken, worum es hier gehen könnte. Vorstandsmitglieder von Chemie-Konzernen sind ja jetzt nicht unbedingt Sympathieträger und speziell diese hier haben gemauschelt, was das Zeug hält. Der Killer Der andere Handlungsstrang befasst sich mit André, einem der Killer - übrigens einem Vegetarier :-) Schnell stellt er fest, dass der Auftraggeber der ganzen Geschichte, dafür sorgt, dass keine Zeugen bleiben. Er flieht und hinterlässt dabei eine Spur aus Leichen, denn auch er will keine Zeugen hinterlassen. Schnell erkennt die Kriminalpolizei den Zusammenhang zwischen der Leichenspur von André und dem Killerkommando – aber es nutzt ihnen erst mal nicht viel. André ist clever, aber ob ihm das was nutzt? Er muss ja nicht nur vor der Polizei fliehen, sondern auch vor seinem Auftraggeber. Der Kommissar Mitten in diesem Gewusel erscheint der frisch nach Berlin gewechselte Kommissar Eugen de Bodt ein bisschen wie ein Fels in der Brandung. Er ist intelligent, gebildet, sehr eigenwillig und er hasst seinen Beruf. Ursprünglich hat er ihn ergriffen um seinem Vater eins auszuwischen, jetzt hängt er in einer Art Dauerschleife darin fest. Allerdings scheint er mir ohnehin nicht so genau zu wissen, was er will und bei diesem Fall wird er es wohl auch nicht herausfinden. Denn hier mischen jede Menge unterschiedlicher Behörden, mit ganz verschiedenen Motiven, mit und jede verschleiert so gut es geht relevante Informationen und erhöhen so das Durcheinander. Zu allem Überfluss wird de Bodt dann auch noch zwangsweise in eine andere Mordkommission versetzt – aber da hindert ihn nicht daran, weiter in diesem Fall zu ermitteln :-) Rasant, temporeich und spannend Heldenfabrik ist ein rasanter Thriller, der sehr viele, aktuelle Hintergründe einbezieht. Der stetige Wechsel zwischen der Perspektive des Killers und der Ermittler sorgt für viel Tempo und der etwas exzentrische Kommissar de Bodt hält die Geschichte zusammen. Ich mag Typen wie de Bodt, jedenfalls in Büchern :-) Er hat was von einem Terrier, der unbeirrt einer Spur folgt und sich dann festbeißt um nie wieder loszulassen. Seine philosophische Ader finde ich spannend und auch seine etwas schwierige Art kommt bei mir trotzdem positiv und sympathisch rüber. Der Rest des Teams ist mir jetzt gar nicht so sehr in Erinnerung geblieben, ihre Eigenarten fand ich eher etwas bemüht. Schreibstil Christian von Ditfurths Schreibstil fällt für mich jetzt nicht unbedingt in die Kategorie „flüssig und leicht lesbar“ – man braucht eine Weile, bis man sich darauf einlassen kann, aber dann entwickelt sich Heldenfabrik mehr und mehr zu einem Pageturner. Die Mischung aus Krimi und Polit-Thriller entwickelt, bei mir jedenfalls, eine Art Suchtfaktor. Zwischendurch habe ich mich immer wieder gefragt, wie weit Fiktion und Realität hier wohl tatsächlich auseinander gehen oder ob all das auch in der Realität möglich wäre. Vorstellbar wäre es jedenfalls. Mein Fazit: Heldenfabrik hat alles, was ein guter Thriller benötigt -Tempo, Spannung und etliche Wendungen. Für alle die gerne auch mal etwas Politischeres in die Hand nehmen, kann ich es wirklich nur wärmstens empfehlen.

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