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Rezension zu
Red Rising

Was ist ein Leben wert?

Von: Martina Schütt - Leserattenhoehle
10.10.2016

Bevor ich das Buch zum ersten Mal in der Hand gehalten habe, hatte ich schon einiges davon gehört. Das meiste davon positiv. So war ich sehr gespannt, vor allem, nachdem mich auch der Klappentext neugierig gemacht hat. Das Buch macht Spaß, denoch war ich mir beim Lesen nicht sicher, ob es ein Science – Fiction - Buch für Erwachsene ist, oder doch eher in die Kategorie All-Age fällt. Diese Frage ist weniger durch den Inhalt, als duch den Schreibstil bestimmt. Red Rising läßt sich gut in kurzer Zeit lesen, ist es doch im Vergleich zu anderen Büchern einfach geschrieben. Da es der Auftaktband einer Trilogie ist, ist das Ende in Teilen vorhersehbar. Ich habe aber noch die Hoffnung, dass es in den Folgebänden anders wird. Auch wenn ich das Ende vorhersehbar finde, die Geschichte von Darrow selbst ist es nicht. Besonders gut gefällt mir, dass es nichts beschönigt. Grausamkeiten werden auch als solche beschrieben, nicht nur angedeutet. Ja, dass Buch ist blutig, doch schlimmer finde ich die Grausamkeiten, die alle handelndenden Personen ausgesetzt sind, sowohl physisch als auch psychisch. Das verdeutlicht das politische, kulturelle und gesellschaftliche System, dass der Autor in diesem Buch verwendet und die Auflehnung Darrows dagegen. Für empfindliche Gemüter ist das Buch nichts, aber wer überwiegend Horror und Schrecken erwartet, der wird enttäuscht sein. Die Geschichte spielt auf dem Mars. Dort leben die Menschen unterirdisch, weil angeblich die Oberfläche noch nicht bewohnbar ist, sondern erst noch durch Terraforming bewohnbar gemacht werden muss. Mit dem Abbau von Helium-3 will die Schicht der Roten dazu beitragen. Doch die Wahrheit, ist den Roten unbekannt, nämlich, dass die Roten künstlich ahnungslos gehalten wird und dadurch schon fast das Leben von Sklaven führt. Als Darrow nun durch den Verlust seiner Frau sich den Rebellen anschließt um ein besseres Leben für die Schicht der Roten zu erreichen, erkennt er das wahre Ausmaß der Unterdrückung der einzelnen Schichten und wie diese erfolgt. Diese Schichten sind am ehesten Vergleichbar mit dem indischen Kastensystem. Einmal hineingeboren, gibt es keine Möglichkeit als das Leben zu führen, für das seine Schicht / Kaste bestimmt ist. Ein Ausbrechen ist nicht vorgesehen. Darrow, der Hauptprotagonist, nutzt die Chance, die ihm die Rebellen bieten um in die höchste Schicht, der Goldenen, zu gelangen. Doch so wie Darrow nicht weiß was ihn auf diesem Weg erwartet, so geht es ebenso dem Leser. Denn für jede Schicht gibt es scheinbar eigene Regeln und Erziehungen. Wie die Ausbildung aussieht, ist nicht einmal allen Teilen der Schicht immer bekannt. Als Leser folgt man dem Protagonisten auf diesem Ausbildungsweg der Goldenen. Dabei erlebt man, wie Darrow sich in einer Gemengelage aus Moral, Hass, Angst und Hoffnung wiederfindet und sich zurechtfinden muss. Darrow bleibt dabei nicht der strahlende Held, sondern ist zum Teil unsympatisch. Der Ausgangspunkt der Geschichte, wie weit man - oder besser Darrow – geht um sein Ziel zu erreichen, beantwortet der Autor nur für Darrow, steckt die Grenzen aber im Laufe der Geschichte immer wieder neu und zwingt mich als Leser dazu, mich ebenfalls zu fragen, ob ich so weit gehen würde und wo mein Platz in dieser Gesellschaft wäre. Neben Darrow gab es viele andere Charaktere, die spannend und interessant sind. Manche davon streift man beim Lesen, andere sind einem näher. Doch Darrow bleibt immer die einzige Hauptperson um die sich die Geschichte dreht. Für einige spätere Entwicklungen in den Folgebänden werden schon im ersten Band die Grundlagen gelegt. Dies so plump, dass es schade ist, da viele tolle Ideen hinter dieser Plumpheit nicht richtig zur Geltung kommen. Besonders gefallen hat mir der Schluss. Da das Buch mit einem Showdown endet, der aber Darrows Weg wiederspiegelt, aber doch zeigt, dass zwar ein Ende erreicht ist, doch wovon? Ich bin sehr gespannt, ob der Autor es schafft auch in den weiteren Bänden mit Überraschungen aufzuwarten und zu überraschen.

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