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Rezension zu
Mord mit Schnucke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wacholderschnaps und Heidschnucken

Von: Carmen Vicari aus Dossenheim
09.01.2014

Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen wird in die Heide strafversetzt. Mühsam sucht sie sich den Weg nach Hasellöhne, den nicht mal ihr Navi Hansdieter zu kennen scheint. Als sie schließlich dort eintrifft, muss sie feststellen, dass sie keinen leichten Stand in dem 761 Seelenkaff haben wird. Hanna stolpert gleich an ihrem ersten Tag von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der ganze Ort scheint ihrem dahingeschiedenen Vorgänger Karl Överbeck nach zu trauern. Auch ihre neuer Kollege Fritz Westermann begegnet ihr verhalten. Hat er sich doch Hoffnung auf eine Beförderung gemacht. Aber Hanna hat nicht viel Zeit, sich mit den Dorfbewohnern zu befassen, denn bereits 5 Tage nach ihrem Eintreffen geschieht ein Mord. Während einer Treibjagd wurde nicht nur der Bock von Schäfer Harry Vierßen, nein, auch der Banker Heiner Hansen wurde erschossen. Hanna erkennt gleich, dass dies ein Mord war, aber warum versucht Richard Graf von Fallersleben diesen Fall als Jagdunfall abzustempeln? Und was hat es mit dem Wilderer auf sich, der schon seit geraumer Zeit sein Unwesen in den gräflichen Wäldern treibt? Hanna und Fritz fangen an zu ermitteln und kommen dabei vielen Geheimnissen und Problemen auf die Spur, bei denen ihnen noch nicht einmal mehr der selbstgebrannte Wacholderschnaps helfen kann. Die Lüneburger Heide lädt den Leser nicht nur zum Träumen, sondern auch zum Lachen und Mitfiebern ein. Zumindest hat die Autorin Brigitte Kanitz dies mit ihrem Buch bei mir geschafft. Abgeschlagen in der Heide, fern des städtischen Großstadttreibens muss Hanna Petersen sich behaupten. Der Leser bleibt dabei zwar in der neutralen Position, jedoch bekommt er Hannas Überlegungen mit. Und diese sind manchmal ebenso verworren wie komisch. Als Zugereiste kann Hanna in einem 761 Seelendorf mit Glück erwarten, dass man sie nach rund 40 Jahren als eine der ihren akzeptieren wird. Ihre Arbeit muss sie aber dennoch gleich aufnehmen. Erst recht, nachdem bereits an ihrem fünften Tag dort einen Mord gab. Ihr Spürsinn, aber auch ihre seltene Gabe, mit der sie bei Berührung eines Menschen erkennen kann, ob dieser etwas vor ihr verbirgt, helfen ihr bei den Ermittlungen weiter. Brigitte Kanitz zeichnet hier ein ganzes Dorf mit vielen Facetten, wobei ihnen allen etwas gemein ist. Es scheint ein sehr trinkfestes Dorf zu sein. Luises selbstgebrannter Wacholderschnaps zieht regelmäßig seine Runden und dabei kommt es zu keinerlei negativen Ausfällen. Die Suche nach dem Mörder sollte eigentlich im Mittelpunkt stehen, jedoch gerät dieser rote Faden ein wenig in den Hintergrund, da man sich mehr über den Schlagabtausch zwischen Hanna und Fritz amüsiert. Auch Alfred, den Hanna vor dem Pferdemetzger rettet, spielt eine kleine feine Rolle. Trotz des amüsanten Teils kommt der Mordfall nicht zu kurz und der roten Faden zieht sich durch das Buch und hält den Leser gefangen. Man möchte wissen, wer nun der Mörder war. Allzu viele Verdächtige bietet dieser kleine Ort ja nicht. Aber wer sagt nun die Wahrheit und wer hat etwas zu verheimlichen? Fazit: Ein witziger, humorgeladener und leichter Heidekrimi, der den Leser in seinen Bann zieht, amüsiert und nüchtern, trotz des ganzen Wacholderschnaps, wieder her gibt. Meine Empfehlung für beschwingte spannende Lesestunden mit einem Regionalkrimi.

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