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Rezension zu
Tausend Meilen über das Meer

Aktuelles Thema, gut umgesetzt

Von: privatkino
28.10.2016

Der Einstieg in dem Buch beginnt damit, dass man erfährt, wieso die Familie Deeb die Flucht angetreten ist. War es in ihrer Heimat Homs lange ruhig, ist der Bürgerkrieg in Syrien doch auch dort angekommen. Viele von Karims Freunden und Bekannten sind gestorben oder längst geflohen. Die Familie Deeb wollte an Besserung glauben, doch als es eher nur schlimmer wird, fliehen sie nach Ägypten. Warum sie von dort aus, nur der Sohn und Onkel auf den Weg machen, all dies wird beschrieben und liest man dann über die Strapazen der Flucht, wird einen selbst klar, dass nur jemand mit körperlicher Stärke eine Chance hat. Karim erzählt aus der Gegenwart, er ist längst in Konstanz geht zur Schule und wohnt bei seinem Onkel, die Szenen der Flucht blitzen wie Flashbacks auf. Das Buch ist ein Gemisch aus Gegenwart und Vergangenheit. Es schwebt eine Schwere über den Worten, obwohl Karim Leichtigkeit aufzeigen möchte, allerdings wird dem Leser deutlich vor Augen geführt, was die Flucht aus der Heimat wirklich bedeutet, was es heißt, in einem neuen Land anzukommen, wenn das eigene von Krieg zerfressen ist, doch er scheint gut hier anzukommen. In der Schule ist er zwar nicht sonderlich beliebt, aber als Außenseiter kann man ihn auch nicht bezeichnen. Er ist irgendwo dazwischen und scheint damit ganz froh zu sein, hat er doch genug Gedanken, die er erst einmal ordnen muss, muss er erst einmal mit der Trennung seiner Eltern klar kommen. Vom Schulalltag an sich bekommt man gar nicht so viel mit, als es dann zu den Mobbingvorfall kommt, überlegte ich mir schon, ob daran nicht etwas wahres ist. Warum auch nicht, so abwegig war der Vorfall nicht und doch stellt man sich selbst die Frage, ob man nicht jetzt doch an Vorurteilen festhält. Gefangen in diesem Dilemma, ließ ich mich einfach von der Geschichte führen. Karims Flucht und die Ankunft in Deutschland gleicht einer Musterintegration. Er ist verständnisvoll für die neue Kultur, passt sich den Gewohnheiten an und urteilt nicht – passend für ein Jugendbuch, um jedoch etwas Realität in die Geschichte zu bringen, hätte man allerdings durchaus von Ankunftsschwierigkeiten schreiben können, damit es eben zeigt, das Ankommen nicht so einfach ist. Kein Kritikpunkt, er ein kleiner Wunsch, der für mich die Geschichte vervollständigt hätte. Ein wirklich Kritikpunkt bleibt für mich aber zum Schluss: das Buch bleibt leider nicht in Erinnerung, die Geschichte ist für mich nach dem Lesen viel zu schnell verblasst.

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