Rezension zu
Eine strahlende Zukunft
Richard Yates' Spiegelbild
Von: Rudi Eifert aus LangenhagenMichael Davenport, der sich als Schriftsteller mehr recht als schlecht durchschlägt, plagt elementare Versagensängste, während andere, jüngere Autoren weitaus erfolgreicher sind. Seine Bühnenstücke sind alles andere als ein Durchbruch für ihn. Eine strahlende Zukunft sieht anders aus. Der in meinen Augen stark autobiographisch gefärbte Roman reflektiert Yates' eigenen Fatalismus, gepaart mit einem selbstzerstörerischen Alkoholismus, der im Buch praktisch in jeder Szene zum Ausdruck kommt. Keine Handlung kommt in dem Buch ohne Alkoholabusus aus. Die Ausweglosigkeit, die Ziel- und Planlosigkeit in allem Tun, die depressive Lebenskrise, die Michael nach der Scheidung von Lucy befällt und ihn fast bis an den Rand des Wahnsinns bringt, ist symptomatisch für dieses Buch. Sie durchzieht praktisch alle Kapitel. Dennoch ist das Buch in seiner Verzweiflung lesenswert. Ähnliche Versagensängste sind auch in dem Buch 'Cold Spring Harbor' erkennbar.
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