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Rezension zu
Eine Million Minuten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die glücklichsten Minuten sind blau

Von: YukBook
20.11.2016

Was würde ich machen, wenn ich eine Million Minuten zur freien Verfügung hätte? Diese Frage stellt man sich unweigerlich, nachdem man dieses Buch gelesen hat. Es handelt sich um einen ganz ungewöhnlichen Reisebericht – und zwar in vielerlei Hinsicht. Zunächst die Dauer der Reise: Welche Familie beschließt schon, statt zwei oder drei Wochen gleich für 694 Tage unterwegs zu sein? Auslöser für den Trip ist der Wunsch der behinderten Tochter Nina, die sich 1 Million Minuten Zeit von ihrem Vater wünscht. Dieser machte als Tropenforscher und Umweltgutachter für die Vereinten Nationen stetig Karriere, jettete von einer Konferenz zur nächsten ... und ließ schließlich ein sehr attraktives Angebot sausen, um mehr Zeit für Nina, seinen zweijährigen Sohn Simon und seine Frau Vera zu haben. Ihre erste Station ist Phra Thong in Thailand, wo sie noch recht komfortabel in einer Beachfrontvilla untergebracht sind und entspannte Tage am Strand verbringen. Von dort geht es weiter nach Yao Yai, wo sie einen Kulturschock erleben, und später nach Australien und Neuseeland. Da ich bisher noch keines dieser Länder besucht habe, war es umso spannender für mich, die Familie auf ihrem Abenteuer zu begleiten, mit ihnen Expeditionen in die Regenwälder von Queensland zu unternehmen und mit dem Wohnmobil durch Neuseeland zu kurven. Während der Reise macht sich Wolf Küper viele Gedanken über sein Leben, seine Zukunft und auch die Bedeutung von Freiheit und Reisen. Er kann gar nicht anders, denn seine Tochter bringt durch ihre vielen Fragen und unbekümmerte Sicht der Dinge seine bisherige Lebenseinstellung ganz schön ins Wanken. Bedeutet Reisen das Gegenteil von To-Do-Listen abarbeiten? Ist ‚Zuhause’ eine Sammlung von Gewohnheiten? Warum sind Reiseeindrücke im Alltag so schnell verklungen? Diese Überlegungen brachten auch mich zum Nachdenken. Mir gefiel nicht nur der sympathische Erzählstil des Autors, sondern auch die Symbolik, die er spielerisch in seinen Reisebericht einwebt: zum Beispiel wie er durch den Verkauf seiner Uhrensammlung Zeit gewann oder Dinge einfach auf sich zukommen ließ und neugierig auf den Beruf des Treibgutsammlers wurde. Mich würde interessieren, wie sehr die Erlebnisse nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder Nina und Simon geprägt haben. Nicht jeder bekommt schließlich die Gelegenheit, in so jungen Jahren so viel ‚Lebenserfahrung’ zu sammeln und herauszufinden, warum die glücklichsten Minuten blau sind.

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