Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Winterglücksmomente

"Winterglücksmomente" von Karen Swan

Von: Jacy Green
20.11.2016

Inhalt Ein Unfall auf einer Benefizveranstaltung macht Nettie aka Blue Bunny Girl über Nacht zum Star. Ein Ruhm, der ihr gar nicht recht ist, doch weil es für einen guten Zweck ist, spielt sie weiter mit. Und vielleicht auch, weil der berühmte Rockmusiker Jamie plötzlich zu ihren Followern auf Twitter zählt. Doch als die beiden sich tatsächlich näher kommen, kann Nettie das Ganze nicht wirklich genießen. Denn ein Schatten kam vor vier Jahren über ihre Familie, ein Schatten, der sich, wie Nettie hofft, vielleicht dieses Weihnachten endlich lichten wird... Meine Meinung Zum ersten Mal las ich letzten Winter ein Buch von Karen Swan und habe mich gleich in ihren Stil und in ihre Art, romantische aber dennoch bodenständige Geschichten zu erzählen, verliebt. Ja, es läuft auch bei Swan stets auf das Eine raus: die große Liebe. Aber dennoch unterscheiden sich Swans Romane meiner Ansicht nach von vielen anderen. Ihre Charaktere sind sehr menschlich und voller Fehler, sodass es einem leicht fällt, sich in sie und ihre Situation hinein zu versetzen. Außerdem haben sie meist mit einem schlimmen Schicksalsschlag zu kämpfen. Der Traummann taucht dann auch recht schnell auf, doch irgendetwas steht zwischen ihnen. Dennoch hat es für die Protagonistinnen höchste Priorität, ihr eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen - danach kommt erst die Liebe. Das finde ich sehr sympathisch und zeitgemäß. Ich muss zugeben, ich hatte zu Beginn des Buches dennoch ein wenig meine Zweifel, weil Swan in Winterglücksmomente das heikle und schnell klischeehafte Thema des Superstars, der sich in eine Normalsterbliche verliebt, aufgreift. Doch meine Sorgen verflüchtigten sich schnell - Swan ist es wirklich sehr gut gelungen, die Thematik nahezu ohne Klischees zu behandeln. Natürlich ist und bleibt Jamie ein Promi und das Kennenlernen und Näherkommen der beiden unterliegt zwangsläufig anderen Regeln. Dennoch - abgesehen davon läuft es nicht viel anders als bei jedem anderen Menschen auch, beiderseitige Zweifel und Eifersüchteleien inklusive. Was ich von dem Auslöser für die ganze Geschichte, Netties Unfall bei einer Benefizveranstaltung, halten soll, weiß ich hingegen nicht so recht. Die Idee ist so völlig fernab von allem, was es bisher gab und an sich eigentlich realistisch, wirkte auf mich aber doch irgendwie seltsam. Ich konnte mir ganz und gar nicht vorstellen, wie sich der Unfall auf dieser Schanze abgespielt haben soll, der Nettie und ihr Hasenkostüm zum Maskottchen einer Kampagne für die Früherkennung von Hodenkrebs gemacht hat. Ein Wunder, dass sie sich nicht den Hals gebrochen hat! Aber es musste natürlich eine krasse Aktion her, damit Swan danach mit der Reichweite und dem Einfluss der sozialen Netzwerke spielen konnte. Das ganze Buch lebt geradezu von den Challenges, die Nettie fortan absolviert, und von den Hashtags, mit denen sie und ihre Aktion bekannt gemacht werden. Es brachte mich zum Schmunzeln und teilweise auch dazu, den Kopf zu schütteln, dass es alle diese Challenges tatsächlich gibt, so absurd sie auch im ersten Moment klingen mögen. Swan zeigt jedoch auch, dass solche Hypes auch für gute Zwecke genutzt werden können - wie in diesem Fall dafür, für Krebsfrüherkennung zu propagieren. Und dann ist da natürlich noch das große Familiengeheimnis, das sich erst nach und nach aufklärt und das eine zweite kleinere Story neben der Romanze um Nettie und Jamie bildet. Swan will damit für Fälle wie die von Netties Familie sensibilisieren und wirbt in ihrer Danksagung sogar für eine Charity. Ich finde es sehr schön, dass Swan dieses Thema aufgegriffen hat, das in der Öffentlichkeit nicht viel Beachtung findet und fast schon ein Tabuthema ist. So. Ich habe nun sehr viel Positives zu dem Roman zu sagen gehabt und ich habe ihn wirklich sehr gerne und vor allem schnell gelesen. Dennoch: mit der Protagonistin Nettie wurde ich trotz allem nicht so richtig warm. Ich konnte sie nicht einschätzen, ihr Verhalten nicht voraussehen und oft nicht nachvollziehen, warum sie auf eine bestimmte Art und Weise gehandelt hat. Ich möchte keinem zu nahe treten, aber Nettie war bereits über 20 als sich "diese Sache" ereignet hat und ich konnte nicht so recht verstehen, warum ihr der Umgang damit so dermaßen schwer fiel. Aber diese Empfindung beruht vielleicht nur darauf, dass ich selbst keinerlei persönliche Erfahrung mit diesem Thema sammeln musste. Auch das Ende war nicht ganz das, was ich erwartet hatte (auch hier konnte ich mich nicht mit den Figuren und deren Handeln identifizieren) und konnte mich nicht zu 100 % überzeugen. Ich vergebe daher 4 von 5 Wolken.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.