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Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Weg zurück ins Leben ...

Von: Gesa Blank
23.11.2016

Was macht man, wenn der Partner so plötzlich mir nichts dir nichts aus dem Leben scheidet? Steckt man den Kopf in den Sand oder versucht man langsam aber sicher, Stück für Stück, die Leiter aus dem Dunkeln wieder hochzukrabbeln. Jens Sembdner, Sänger der deutschen Musikgruppe "Die Prinzen" wird mit dem konfrontiert, was man sich nur sehr schwer vorstellen kann. Seine Frau nimmt sich im Alter von nur 34 Jahren das Leben. Nichts, aber auch gar nichts deutete daraufhin, dass sie diesen Schritt machen würde. Dachte man anfangs noch daran, dass es sich um eine Vergiftung handeln könnte, musste Sembdner den Tatsachen ins Auge sehen, dass seine Frau sich mit Hilfe von Medikamenten das Leben genommen hat. Schlimm genug, wenn ein Mensch so jung aus dem Leben scheidet, sei es durch Krankheit oder durch einen Unfall. Schlimmer aber noch, wenn ein Mensch das eigene Leben nicht mehr aushält. Wenn das Leben, das wir doch lieben sollen, mit allem was dazu gehört, zur Qual wird und man des Lebens müde ist. Und was heißt das für die Hinterbliebenen? Hier gibt es keine Antwort. Hier gibt es nur die Frage nach dem Warum. Jens Sembdner beschreibt in berührender, offener Art und Weise seinen Weg zurück ins Leben nach dem Selbstmord seiner Frau. Er, der drei Wochen nach dem Freitod seiner Frau Silvia einen Nervenzusammenbruch erleidet und sich in einem Krankenkaus wiederfindet, weil er den Tod seiner Frau nicht verkraften kann, stellt sich dem Leben. Immer steht da das Warum. Warum hat er es nicht gemerkt, dass es seiner Frau so schlecht ging, dass sie diesen endgültigen Weg gegangen ist. War er nicht immer für sie da? Was hat er falsch gemacht? Ist sein Job daran schuld oder liegt es einzig und allein an seiner Person? Fragen, auf die er keine Antwort erhalten wird. Auf besondere emotionale Art und Weise beschreibt Jens Sembdner sein Leben zurück ans Licht. Er mobilisiert all sein Kräfte, um sein Leben wieder leben zu können und auch zu dürfen. Wie fühlt sich ein Mensch, der nicht tiefer fallen kann, weil er auf brutale Art verlassen wurde? Hat er das Recht, wieder ganz oben zu stehen? Ja, das hat er. Er begreift, dass, wenn man unten angekommen ist, es nur noch aufwärts gehen kann und somit ist die erste Hürde schon genommen, wenn es dann so einfach wäre. Meine Hochachtung für den Mut und die Offenheit des Autors, seinen Kampf zurück nach oben der Öffentlichkeit so eindringlich zu präsentieren.

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