Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ein ordentlicher Ritt

Nichts neues im Hause Welsh

Von: Christian
27.11.2016

Nichts neues im Hause Welsh: Entweder werde ich hierfür langsam zu alt, oder der Autor hat einfach nicht Neues mehr zu erzählen? Inhalt: Juice Terry ist Taxifahrer in Edinburgh mit einem Nebenverdienst als Drogendealer und Pornodarsteller. Als der amerikanische Serienstar und schwerreiche Immobilien- Investor Ronald Checker in sein Taxi steigt, ist dieser von Terrys unkonventionellen Art so angetan, dass er ihn als festen Fahrer während seines Aufenthalts in Schottland engagiert. Als dann ein Orkan die Küste heimsucht, verschwindet auch noch die Prostituierte Jinty. Was die beiden anschließend erleben, kann man durchaus als "ordentlichen Ritt" bezeichnen... Meine Meinung: Bei einem Roman von Irvine Welsh muss man mit derber Sprache, abgedrehter Story und allerhand Geschlechtsverkehr rechnen (nicht umsonst laufen die Bücher über den Heyne Hardcore-Verlag). Auch Terry (den man schon aus anderen Büchern des Autors kennt) redet, wie im der Mund gewachsen ist. Sein Leben scheint nur aus Drogen und Sex zu bestehen und er schlittert durch seine "unkonventionelle Art" in die unmöglichsten Situationen. Als Ronald Checker in sein Taxi steigt, labert er munter drauf los und kann ihn dann tatsächlich um den Finger wickeln: Die beiden beginnen eine ausufernde Männerfreundschaft und Terry will Checker helfen, an eine sehr seltene Flasche Whisky zu kommen - mit allen Mitteln. Übrigens: Checker erinnerte mich stark an den neuen Präsidenten der USA - ob Welsh ihn wohl tatsächlich als Vorbild genommen hat? Neben den beiden folgt man der Story um den etwas einfältigen Jonty und dessen Freundin Jinty, die statt zu putzen im Bordell anschaffen geht und von Jonty letztendlich beim Fremdgehen erwischt wird und anschließend verschwindet... Grundsätzlich sind alle Zutaten für einen echten Welsh gegeben, aber dieses mal musste ich mich tatsächlich etwas durch das Buch quälen. Ich fragte mich beim lesen: Hat er nach 13 Romanen einfach nichts mehr zu sagen oder werde ich langsam zu alt für diese Art von Humor? Natürlich gab es viele skurrile Momente und ich habe mehrmals auflachen müssen, aber im großen und ganzen fand ich das Buch eher langweilig und zäh. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln, war vorhersehbar und einfältig. Schade - ich hatte mich sehr auf den Ritt gefreut. Fazit: Nichts neues im Hause Welsh - Ein ordentlicher Ritt ist tatsächlich eher "ordentlich": Also ganz nett für Fans, aber auch nicht mehr. Ich kann dem Buch leider nur 3 Sterne vergeben.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.