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Rezension zu
Wenn Töchter erwachsen werden

Für ein besseres Verständnis ...

Von: wortgeflumselkritzelkram
28.11.2016

"Wenn Töchter erwachsen werden" von Lisa Damour ist 2016 im Kösel Verlag erschienen. Die Autorin Lisa Damour, selber Mutter zweier Töchter, ist Doktor der klinischen Psychologie in Ohio, hat eine eigene Praxis, hält Vorträge zu Erziehung und kindliche Entwicklung und hat auch schon zahlreiche wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht. In dem vorliegenden Buch schreibt sie über Mädchen im Teenageralter und deren, oft unvorhersehbares Verhalten. Basierend auf Forschungen von Anna Freud beschreibt sie sieben Stufen in der pubertären Entwicklung, die Mädchen notwendigerweise durchlaufen müssen, um selbstständig und unabhängig von ihren Eltern zu werden. Dabei bereitet sie Eltern darauf vor, was sie erwartet und gibt Anregungen, wie man mit seinen Töchtern im Gespräch bleiben kann und wo man eingreifen muss. Damour hilft, Mädchen in der Pubertät zu verstehen und zu stärken, ohne die Nerven zu verlieren. Damour ist hier ein wirklich sehr gut geschriebenes, leicht verständliches Buch gelungen, das mit Fallbeispielen aus ihrer Praxis geschmückt ist, so dass hier jeder Verhaltensweisen seiner Töchter wiederfinden kann. Gleich im ersten Kapitel fand ich meine Tochter wieder – beschrieben wird das Verhalten eines 14jährigen Mädchens, das bis vor kurzem noch viel mit den Eltern zusammen gemacht hat. Nun aber kommt sie von der Schule nach Hause, isst und verzieht sich dann mit ihrem Handy auf ihr Zimmer, Türe zu und bloß nicht reden. Das war auf eine so nette, liebenswerte Art dargestellt, dass ich lachen musste. Auch im folgenden greift die Autorin auf sehr viele Fallbeispiele zurück. Das macht das ganze leicht zu lesen und bringt einem die Probleme und Verhaltensweisen der pubertierenden Mädels näher. Und so möchte Damour auch nicht vor-, sondern be-schreiben und wirbt um Verständnis. Sie bringt Licht in das manchmal verwirrende und komplizierte (und tatsächlich auch oftmals nervende) Auftreten unserer Töchter. Dabei wirbt Damour aber auch für Respekt für die Mädchen, für die ganzen Übergänge und Hürden, die diese auf ihrem Übergang zum Erwachsenwerden leisten. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin am Ende eines jeden Kapitels einen Abschnitt unter dem Titel „Wann sie sich Sorgen machen müssen“ bereit hält. Ob Thema Magersucht, Bulimie, Mobbing, Selbstverletzung, Internet etc. – Damour gibt Tipps, wo Eltern hellhörig werden und handeln müssen. Ein ganz wunderbares Buch für alle Eltern mit pubertierenden Töchter – jetzt brauchen wir den Kontakt zu unseren Töchtern nicht zu verlieren, sondern haben die Chance, diese neu kennen zu lernen. (Und im übrigen kann man auch so einiges auf Söhne übertragen …)

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