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Rezension zu
Bevor ich jetzt gehe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Faszination vom Leben, Sinn und Tod

Von: Lovelyceska
30.11.2016

„Bevor ich jetzt gehe“ von Paul Kalanithi »Er dachte, er hätte Zeit. Warum auch nicht? Aber nun war Zeit genau das, was er am wenigsten hatte.« Autor: Paul Kalanithi – Verlag: Knaus (11. April 2016) – Format: gebundene Ausgabe – Buchlänge: 208 Seiten – Preis: 19,99€ – ISBN: 978-3813507256 (Erwerben ♥) ÜBER DEN AUTOR: Paul Kalanithi war Neurochirurg und Autor. Die Liebe zur Literatur und die Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens führten ihn zum Studium der Biologie, Englische Literatur, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie. Anschließend absolvierte er die Yale School of Medicine und machte seine Facharztausbildung in Stanford, wo er mit dem höchsten Nachwuchsforscherpreis der American Academy of Neurological Surgery ausgezeichnet wurde. Er starb im März 2015 mit nur 37 Jahren, während der Arbeit an seinem Buch. Er hinterlässt seine Familie, seine Frau Lucy und ihre Tochter Elizabeth Acadia. Bevor ich jetzt gehe brach beim Erscheinen in den USA alle Rekorde und wurde auf Anhieb ein Nr.1-Bestseller. KLAPPENTEXT: »Ich klickte durch die CT-Scans, die Diagnose war eindeutig: Die Lunge war von unzähligen mattschwarzen Tumoren durchzogen, die Wirbelsäule deformiert, ein Leberlappen wie ausradiert. Krebs, der weit gestreut hatte. Ich war Assistenzarzt der Neurochirurgie und hatte gerade das letzte Jahr meiner Facharztausbildung angetreten. In den vergangenen sechs Jahren hatte ich eine Menge solcher Scans begutachtet, in der vagen Hoffnung, dass dem Patienten irgendwie geholfen werden könnte. Aber dieser Scan war anders, es war mein eigener.« MEINE MEINUNG: Dies ist mein erstes Buch, welches in Richtung Biographie und Erinnerung geht. Dementsprechend neu war mir die Gliederung. Das Werk beginnt mit einem Vorwort, welches der Arzt und Schriftsteller Abraham Verghese nach Beendigung des Manuskriptes geschrieben hat. Darauf folgt ein Prolog vom Autor persönlich sowie Teil 1 und 2 des Vermächtnisses. Der erste Teil zeigt die Perspektive von Paul als Arzt, während der zweite Paul als Patient widerspiegelt. Zum Abschluss gibt es ein Nachwort von Pauls Frau Lucy, welches sie ebenfalls nach seinem Tod geschrieben hat. Das Vermächtnis von Paul Kalanithi ist nicht durch weitere Unterkapitel gegliedert, was ich etwas anstrengend zu lesen finde. Es wird lediglich durch Absätze strukturiert. Das finde ich etwas schade, da es viele Passagen gibt, die mich zum Nachdenken angeregt haben und dabei hätte ich gerne Kapitelenden gehabt. Aber ich denke, das ist einfach Geschmackssache. Paul Kalanithi schildert in seinem Buch seinen Weg zur Neurochirurgie. Früher wollte er Schriftsteller werden und las unzählige Bücher. Doch gerade eines dieser Bücher förderte sein Interesse für die Biologie und Naturwissenschaft. Auch wenn er sich damit immer weiter von der Literatur entfernte, blieb sie immer ein großer Teil in seinem Herzen. Paul zeigt, welche Wirkungen und Einflüsse Literatur auf die Persönlichkeit haben kann. »Bücher wurden meine engsten Vertrauten – fein geschliffene Linsen, die mir neue Einblicke in die Welt boten.« Gerade die Kombination von Neurologie und Literatur ist perfekt gewählt, denn die Fragen nach dem Sinn des Lebens stehen dem Gehirn als Zentrum unseres Seins direkt gegenüber. Der Autor hat den Lesern ein fesselndes Werk hinterlassen, es regt zum Nachdenken und Hinterfragen an. Es handelt von der Faszination vom Leben, Sinn und Tod. Ich habe mir während des Lesens unzählige tolle Passagen markiert! ♥ »Unter diesen kritischen Umständen stellt sich nicht nur die Frage, ob man lebt oder stirbt, sondern welches Leben lebenswert ist.« Neben den philosophischen Fragen offenbart Paul auf seinem Lebensweg seine Gedanken und Gefühle. Dabei ist er sehr fachsprachlich unterwegs, was bedeutet, das viele medizinischen Begriffe fallen. Als Liebhaberin von einigen Krankenhaus-Serien war ich sofort begeistert. Der Autor berichtet von seinem Medizin-Alltag und schildert einige seiner Patientenfälle, was ich sehr spannend finde. »Denn meine Berufung, das Leben zu schützen – nicht nur das nackte Leben, sondern auch die Persönlichkeit und Würde eines Menschen -, war unantastbar.« Generell muss ich zugeben, dass das Werk mich persönlich berührt hat. Ebenfalls wie der Autor studiere ich Germanistik (also auch Literaturwissenschaft) und Biologie, wobei ich mich bei meiner kommenden Bachelorarbeit auf die Humanbiologie fokussieren möchte. Zuvor habe ich ein Jahr Philosophie studiert, sodass ich insgesamt einige Übereinstimmungen im Denken gefunden habe. ♥ Was am Ende wirklich zählt – Das Vermächtnis eines jungen Arztes Ist das Vermächtnis an jemand bestimmten gewidmet? JA! Paul Kalanithi schreibt sein Vermächtnis für seine Tochter. Zum Zeitpunkt seines Todes ist seine Tochter noch sehr jung. Zu jung um sich großartig an ihn erinnern zu können. Die Idee seiner Tochter ein Buch zu widmen, damit sie später einmal nachvollziehen kann, wer ihr Vater vom Denken und Tun war, gefällt mir gut. Doch die Umsetzung für dieses Vorhaben finde ich nicht gelungen. Das Vermächtnis ist sehr medizinisch und durch viele literarische Beispiele etwas hochgestochen. Die Tochter erlebt ihren Vater damit als Arzt, als Patient und als Philosoph. Mir fehlt dabei etwas die Persönlichkeit und der direkte persönliche Bezug zur Tochter. BEWERTUNG: Ich bin begeistert von Pauls philosophischen Gedankengängen und seinem Umgang mit dem Leben und Tod. Die medizinischen Fälle habe ich gerne gelesen. Auch jetzt noch denke ich über den Sinn des Lebens nach. Wann ist ein Leben lebenswert? Welchen Sinn birgt unsere Existenz? Das Vermächtnis bekommt eine verdiente 1 von mir. ♥ Möchtet ihr euch das Vorwort und den Beginn des Prologs zu Gemüte führen? Eine Leseprobe bekommt ihr hier! ♥ Ein riesengroßes Dankeschön an die Verlagsgruppe Randomhouse und speziell an den Knaus Verlag für dieses Rezensionsexemplares. Ich habe es genossen! Meine Meinung bleibt natürlich unverfälscht! ♥ ♥ Lovelyceska ♥

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