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Rezension zu
Belgravia. Zeit des Schicksals

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kurzweiliges, unterhaltsames Sittengemälde und spannender Intrigenreigen a la „Downton Abbey“

Von: Happy-End-Buecher.de- Nicole
16.12.2016

Zwar sind die Zeiten äußerst unbeständig, doch ahnt am Tag des opulenten Balles, den die Herzogin von Richmond gibt, noch keiner, dass bereits einen Tag später die Schlacht von Waterloo stattfinden wird, die unzählig viele Todesopfer zu beklagen haben wird. Inmitten dieser Wirren befindet sich ein Liebespaar, das aus völlig verschiedenen Welten stammt. Sophia ist die Tochter eines Geschäftsmannes, der aus einfachsten Verhältnissen kam und sich dank seines starken Willens und Instinktes bereits einen Namen gemacht hat. Selbst Wellington vertraut James Trenchard, doch Trenchard ist äußerst ehrgeizig und möchte mehr. Er will aufsteigen in den Kreis der Reichen und Adligen und seine bezaubernde Tochter gut verheiraten. Ausgerechnet ein zukünftiger Earl, Lord Bellasis, zeigt großes Interesse an Sophia. Doch nur ein paar Stunden nach dem Ball, liegt Edmund, Lord Bellasis hingemeuchelt auf dem Schlachtfeld von Waterloo und hinterlässt eine untröstliche, schwangere Geliebte, die sich von Edmund hinters Licht geführt fühlt. 25 Jahre später, haben sich James und Anne Trenchard immer noch nicht richtig erholt vom plötzlichen Tod ihrer Tochter Sophia, die einst im Kindbett starb, nur wenige Monate nach Edmunds Tod. Das Kind, Charles, übergaben sie einst einem Geistlichen, der den Jungen zusammen mit dessen Frau behütet aufzog. Charles ahnt nicht, wer seine Eltern waren, geschweige denn, wer seine Großeltern sind. Mittlerweile ist James reicher denn je und hat sich ein mächtiges Imperium aufgebaut. Doch immer noch kämpft er um Ansehen und Anerkennung im Kreise des Adels. Als Anne eines Tages zufällig auf Edmunds Mutter, Lady Brockenhurst trifft und sich mit ihr unterhält, bekommt sie Mitleid mit ihr, denn Lady Brockenhurst hat den Tod ihres einzigen Sohnes nicht verwinden können. In einem schwachen Moment vertraut sie Lady Brockenhurst ihr dunkelstes Geheimnis an; das sie und die Lady miteinander verbindet- Charles! Damit bringt sie jedoch einen Stein ins Rollen, der sie und ihren Mann ins ärgste Chaos stürzen und direkt in einen handfesten Skandal verwickeln könnte, sollte Lady Brockenhurst entscheiden, das Geheimnis um Charles Geburt öffentlich zu machen… Kaum hatte ich erfahren, dass Julian Fellowes neuster Roman veröffentlicht wurde, konnte ich es als großer „Downton Abbey“ Fan kaum abwarten, bis ich das neuste Werk in Händen hielt. Die gebundene Ausgabe wartet mit einem optisch sehr ansprechenden Cover auf, das sich wunderbar im Regal macht, doch auch der Inhalt des neuen Buches, konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Julian Fellowes erzählt diesmal die Geschichte zweier Familien, die durch ein Geheimnis miteinander verbunden sind. Weil die Trenchards und Lady Brockenhurst nebst Ehegatten, aus völlig verschiedenen Welten stammen, beschert der Autor dem Leser interessante Einblicke, sowohl in die Geschäftswelt der damaligen Zeit, als auch in das Leben der Reichen und Schönen. Und natürlich werden abermals auch die Dienstboten miteinbezogen, so dass sich während des Lesens schnell ein typisches „Downton Abbey Feeling“ bei mir einstellte. Dass Julian Fellowes unter anderem auch zahlreiche Drehbücher geschrieben hat, spürt man hier ganz deutlich, denn er hat definitiv ein Auge fürs Detail, für Situationen, Szenarien, die er dem Leser so bildhaft vor Augen führt, dass das Kopfkino beim Lesen Hochkonjunktur hat. Auf insgesamt 448 Seiten wartet er mit so vielen Wendungen auf, dass das Lesen von „Belgravia“ stets kurzweilig bleibt. Und ein weiterer Pluspunkt war für mich, dass sich sämtliche Akteure zeitgemäß ausdrücken, also ihrer Zeitepoche angemessen, so dass man zwischenzeitlich nicht unsanft aus der Geschichte geworfen wird. Zugegeben, gegen Ende des Romans zieht der Autor nochmals ordentlich an der Spannungsschraube- ob so viel Dramatik nötig gewesen wäre, bleibt dahingestellt, doch immerhin sorgt Julian Fellowes auf diese Weise dafür, dass man den Roman nur ungern weglegen möchte, bis zum „Showdown“. Einzig die Liebesgeschichte zwischen Charles und Maria, kam mir etwas zu kurz; hier hätte ich mir mehr Szenen mit dem sympathischen Paar gewünscht, doch abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt habe ich mich blendend unterhalten gefühlt von Julian Fellowes neustem Roman. Und auch die Heldinnen des Romans, Anne Trenchard und Lady Brockenhurst sind interessante, starke Romanheldinnen, die sich ebenbürtig sind. Kurz gefasst: Kurzweiliges, unterhaltsames Sittengemälde und spannender Intrigenreigen a la „Downton Abbey“. Absolute Leseempfehlung für alle Fans der Regencyepoche, die Wert auf Authentizität legen, hinsichtlich des historischen Hintergrundes.

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