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Rezension zu
Der begrabene Riese

Philosophisch, Mystisch, Emotional

Von: Sanny
28.12.2016

Inhalt Nach dem Krieg der Sachsen gegen die Briten im 5. Jahrhundert, ist Großbritannien kaum mehr als ein Trümmerhaufen. Das ältere Paar Axl und Beatrice lebt schon seit langer Zeit in einem kleinen Dorf. Doch in diesem sind sie nicht mehr erwünscht, da sie als eine Belastung für die Gemeinschaft gelten. Sie entschließen sich also ihrer Heimat den Rücken zu kehren und begeben sich auf die Suche nach ihrem Sohn, den sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen haben. Ihre Reise birgt nicht nur zahlreiche Gefahren, sondern ebenso überraschende und interessante Begegnungen. Doch ebenso bekommen sie die Veränderungen Großbritanniens deutlich zu spüren und schnell wird klar, dass bald nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. . . Kritik Ich erinnere mich noch ganz genau daran, dass ich nicht begeistert war, als wir in der Schule „Alles was wir geben mussten“, im Englischunterricht lesen mussten. Für mich klang es nicht interessant und ich habe ein langatmiges und langweiliges Buch erwartet. Doch als ich es durch hatte, war ich mehr als begeistert. Kazuo Ishiguro beherrscht sein Handwerk wie kein zweiter. Er verarbeitet schwierige Themen in fabelhaften Handlungen und spielt dabei gekonnt mit Worten. Der Schreibstil ist allerdings auch in „Der begrabene Riese“ kein einfacher und die Thematik keine leichte Kost. Es dauert ein wenig, bis man sich in die Geschichte einfindet, doch sobald das geschehen ist, liest sich das Buch relativ flüssig weg. Ich war beim Lesen sehr überrascht darüber, dass es sehr viel Märchenhaftes und einige Fantasyelemente beinhaltet. Das Paar reist durch Großbritannien und dabei stößt es auf zahlreiche mythische Wesen, die wohl jeder Leser kennt. Zunächst mögen diese nicht so recht in die Handlung passen, doch je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto klarer wird alles. Ich habe mit einer komplett anderen Richtung gerechnet, wurde allerdings mehr als positiv überrascht. So bekommen wir kurze Blicke auf beispielsweise den Zauberer Merlin und König Artus. Doch auch Drachen kommen hier nicht zu kurz. Es ist schwer zu erklären, weshalb mich dieses Buch so in den Bann gezogen hat, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Es handelt sich nämlich um eine Geschichte, die man selbst für sich entdecken muss. Der Klappentext wird dem leider so gar nicht gerecht, da er einfach nichts von den eigentlichen Geschehnissen preisgibt. Denn eigentlich dreht sich alles um das Geheimnis eines mystischen Nebels, der das Land einhüllt. Was es mit diesem auf sich hat, sollte man allerdings selber herausfinden. Auch ist es Kazuo Ishiguro wieder einmal gelungen einige wichtige Fragen des Lebens aufzurufen. Für was würde man sich entscheiden? Frieden oder seine Erinnerungen? Das alles wird in einer philosophisch-mystischen Geschichte verpackt, die zum Nachdenken anregt. Hier ist nichts, wie es scheint und man bekommt nicht alle Antworten auf einem Silbertablett serviert, sondern wird zum Nachdenken angeregt. Gerade das gefällt mir sehr. Trotzdem hat die Geschichte in meinen Augen ein paar Längen und an einigen Stellen gerät der Lesefluss aufgrund der Sprache etwas ins Stocken. Der Handlung tut das zwar keinen Abbruch, allerdings habe ich aus diesem Grund relativ lange für das Buch gebraucht. . . Fazit Das Buch ist keine leichte Kost und auch nicht für jedermann geeignet. Man muss ein ernsthaftes Interesse an Philosophie, der menschlichen Psyche und dem Mystischen aufweisen, um hier ein Lesevergnügen zu haben. Doch für all jene, ist das Buch mit Sicherheit geeignet.

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