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Rezension zu
Der Lauf des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Geschichten, die das Leben schreibt

Von: Blog-a-holic
04.01.2017

Zum Inhalt: Von Anfängen, Aufstiegen, Abstiegen und vom Ende – kurz: vom Menschsein. Es gibt Tage im Leben, die haben mehr Gewicht als die Wochen und Monate, die sie umgeben. Es gibt Momente im Leben, in denen die Zeit gleichzeitig stehenzubleiben und zu rasen scheint. Der erste Schultag kann ein solcher Tag sein, der erste Kuss ein solcher Moment. Manchmal mischen sich in solchen Momenten Triumph und Melancholie wie in der ersten Nacht in der eigenen Wohnung, manchmal ereignet sich etwas, das uns verändert, ohne dass es rückgängig zu machen wäre. Manchmal gehen solchen Momenten eigene Entscheidungen voraus, manchmal Eingeständnisse, die den Menschen ohnmächtig machen, manchmal ein unermesslicher Verlust. Sich scheiden lassen, sich eingestehen, dass man unter einer Depression leidet, jemanden begraben, den man liebt. All das sind Momente, die in den Erzählungen dieses Bandes eingefangen sind. Mona Jaeger erzählt einfühlsam, aber auch ungewöhnlich direkt, ohne jede Sentimentalität und ohne Scheu von all dem, was Leben und Sterben ausmachen kann. Ihre außergewöhnlichen Erzählungen ziehen einen weiten Bogen und verfolgen den Lauf des Lebens von der Geburt bis zum Tod. Mit dem klaren Blick der Journalistin macht sie Schlüsselmomente aus, in denen sich jeder wiedererkennen kann, mit dem ganz eigenen Ton einer vielversprechenden Erzählerin hält sie sie auf eine Weise fest, die einzigartig ist. Über die Autorin: Mona Jaeger ist 1987 in Offenbach geboren und arbeitete bereits während ihres Studiums der Politikwissenschaft und Germanistik bei der Frankfurter Rundschau, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Inzwischen ist sie Redakteurin der F.A.Z. Ihre Arbeit wurde mit dem Hessischen Journalistenpreis und dem Journalistenpreis des Presseclubs Darmstadt ausgezeichnet. Mein Fazit und meine Rezension: Geschichten, die das Leben schreibt - genau so könnte man dieses Buch zusammenfassen. Der erste Schultag, der erste Kuss, der erste Freund / die erste Freundin, die Hochzeit, das erste Kind, die Scheidung, eine neue Liebe, der Tod. Mona Jaeger erzählt in vielen Geschichten die Geschichten des Lebens, zählt die einzelnen Stationen im Leben eines jeden von uns auf, denn - so unterschiedlich wir auch sein mögen - letzten Endes läuft alles Leben auf ein und dasselbe hinaus. In den Geschichten begegnen und Paul, den wir bereits im Kindesalter unter der Bettdecke antreffen oder im Schatten im Keller, während er seiner Mutter beim Wäschemachen zusieht, und auf Anna, die ihre erste große Liebe findet, mit dieser all die Höhen und Tiefen übersteht bis sie endlich das erste Kind bekommen, um dann zu erfahren, wie schlimm es ist, verlassen zu werden. Doch auch Anna rappelt sich wieder auf und erlebt einen zweiten Frühling. Paul und Anna, zwei unterschiedliche Charaktere, die sich in ihrem Leben noch nie begegnet sind, die auch in dem Buch nichts miteinander zu tun haben und auch nicht aufeinander treffen, begleiten den Leser von ihrer Kindheit an bis hin zu ihrem Tode. Eine Geschichte ich schöner als die andere, einfühlsamer und so wunderbar geschrieben, dass man sich selbst als Leser in jeder einzelnen findet! Während dem Lesen habe ich oftmals schmunzeln müssen über die Erlebnisse der beiden Kinder Paul und Anna, bin nachdenklich geworden über deren Erfahrungen im jugendlichen Alter und bin gespannt, ob mir auch ihre Erzählungen im Erwachsenenleben begegnen werden. Ich blicke gespannt in die Zukunft, lasse die Vergangenheit hinter mir und lebe im Hier und Jetzt, um meine eigenen Erfahrungen zu machen und meine Geschichten zu schreiben, die mein Buch des Lebens füllen werden. Mona Jaeger hat uns mit ihrem Werk gezeigt, welche Geschichten das Leben schreiben kann, was wir alle erwarten könnten, was passieren kann, doch letzten Endes schreiben wir alle selbst an unseren Geschichten und sehen erst auf der letzten Seite des letzten Kapitels, ob wir es wirklich gelebt haben. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

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