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Rezension zu
Die zwei Seiten meines Herzens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auch auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras nicht unbedingt viel grüner- Unterhaltsamer, leider aber auch etwas steril wirkender Selbstfindungsroman mit leichten Längen

Von: Happy-End-Buecher.de- Nicole
11.01.2017

Abbey ist Mutter zweier Kinder und seit vielen Jahren verheiratet mit Jimmy. Doch seitdem die Auftragslage für ihren Mann schlechter geworden ist und die Familie in finanziellen Nöten ist, hängt auch der Haussegen schief. Zudem ist Abbey überfordert mit Haushalt und Job und wünscht sich ab und an, sie könne die Uhr zurückdrehen. Was wäre geschehen, wenn sie einst den reichen, attraktiven Alex van Holt gedatet hätte, dem sie damals einen Korb gab und der nun die Klatschspalten mit seiner mächtigen Familie füllt, da er in die Politik gegangen ist? Als Jimmy eines Tages eine überteuerte Markentasche in Abbeys Schrank vorfindet, die über 500 Dollar gekostet hat, kommt es zum Streit zwischen dem Paar. Abbey macht sich danach wütend und enttäuscht auf den Weg, um die Tasche wieder umzutauschen. Doch auf der Rolltreppe des Kaufhauses gerät sie ins Straucheln und stürzt. Als sie erwacht, sitzt statt Jimmy, Alex van Holt an ihrem Krankenbett. Ihr angeblicher Ehemann! Abbey ist völlig überfordert mit der Situation. Kann es sein, dass sie alles nur träumt oder ist sie in ein Paralleluniversum geraten, in dem sie Alex statt Jimmy geheiratet hat? Das Leben mit Alex, gestattet sich zunächst sehr luxuriös, denn die van Holt Familie ist reich, doch dafür in zwischenmenschlichen Beziehungen alles andere als einfach. Immerhin hat Abbey auch in diesem Leben, ihre beiden Kinder an ihrer Seite. Doch leider sind sie alles andere als glückliche und gut erzogene Kinder. Und Abbeys Schwiegermutter lässt sie deutlich spüren, dass sie sich etwas Besseres für ihren Sohn, den angehenden Politiker erhofft hat. So muss sich Abbey sehr zusammennehmen, um die Intrigen und Machtspielchen im, sich immer schneller drehenden Politkarussells durchschauen zu können, damit sie Alex eine Stütze ist. Doch auch Alexs Geduldsfaden scheint äußerst dünn zu sein und plötzlich sehnt sich Abbey wieder zurück in ihr altes Leben… „Die zwei Seiten meines Herzens“, von Leigh Himes ist im Großen und Ganzen eine unterhaltsame Mischung aus Selbstfindungsroman und Gesellschaftsstudie, in dessen Fokus eine anfangs desillusionierte Frau steht. Abbey ist, trotz ihrer Macken, eine sympathische taffe Frau, mit der man sich als Leser schnell identifizieren kann. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, jedoch zwischen den Zeilen ermahnt, doch einfach das zu schätzen, was man hat, denn oftmals ist das Greifbare idealer, als sämtliche, gebauten Luftschlösser dieser Welt. Mögen Reichtum und Macht auch zu den Dingen gehören, die viele für erstrebenswert halten; glücklich wird man dadurch nicht automatisch. Diese Lektion muss auch Abbey schließlich auf sehr bittere Art und Weise lernen. Ihre Selbstfindung geht allerdings recht zögerlich vonstatten und sie lässt sich für meinen Geschmack viel zu lange von Alex und seiner Mutter gängeln, was eigentlich so gar nicht zu einer taffen Frau wie Abbey zu passen scheint. Schade fand ich es zudem, dass man über Alexs Gefühls- und Gedankenwelt leider zu wenig erfährt, so dass er ein recht blasser Akteur in dieser Story bleibt. Und auch den Ausflug in politische Gefilde und die Welt der Reichen und Schönen, fand ich nur mäßig spannend erzählt. Vor allem, weil sich die Autorin ziemlich ausufernd darüber auslässt, als stattdessen mehr die Gefühle ihrer Romanheldin zu beleuchten. Wären Abbeys Kinder nicht, die ein wenig Lebhaftigkeit in die Geschichte bringen, wäre der Roman womöglich völlig in sterile Gefilde abgedriftet, doch es gibt sie gottlob und so sorgen die Romanpassagen in denen Abbey versucht, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, dann für anrührende Momente. Abbeys Selbstfindung plätschert leider dennoch über lange Strecken vor sich hin und auch wenn die Autorin einen sehr ansprechenden Schreibstil besitzt, hätte ich mir gewünscht, dass sie ihren Roman straffer erzählt hätte. 350 Seiten hätten meiner Meinung nach hier völlig ausgereicht. 3.5 von 5 Punkten.

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