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Rezension zu
Totenfrau

Nichts für schwache Nerven

Von: Melanie Breuer aus Duisburg
23.04.2014

Der Österreicher Bernhard Aichner hat mit „Totenfrau“ einen gut recherchierten, aber blutrünstigen Thriller von einer liebevollen Frau, über ihre Mutterliebe, ihre große Liebe Mark und mit einem für eine Frau eher ungewöhnlichen Beruf einer Bestatterin erschaffen. Der Roman beginnt mit einer Begebenheit in der späten Jugend der immer noch jungen Protagonistin, die einem dem Charakter der „Blum“ sehr nahe bringt. Die eigentliche Handlung spielt in der Gegenwart. Blum erbt den elterlichen Betrieb, ein Bestattungsunternehmen. Ihr Freund Mark, den sie vor 8 Jahren kennengelernt hat, zieht zu ihr und unterstützt sie bei der Renovierung des Unternehmens und vielem mehr. Die beiden haben in sich die große Liebe gefunden und genießen sie in vollen Zügen. Sie heiraten und gründen eine Familie – die Kinder sind das Wichtigste in Blums Leben, ob nach oder neben ihrem Mann, kann man nicht genau sagen. Als sie ihren Mann verliert, sind die Kinder ihr einziger Halt im Leben. Trotzdem begibt sie sich immer wieder in Gefahr, und das nicht zu knapp, denn sie hat etwas herausgefunden und möchte nun auf Marks Wegen weiterwandeln und begibt sich auf die Suche nach seinen Mördern. Dabei erfährt sie Hilfe auf unerwartetem Weg, wird außerdem berechnend und skrupellos. Der Wechsel zur Gegenwart ist sehr krass, da sich dort zwei völlig verschiedene Charaktere in einer Person vereinen und die eigentlich sehr sympathische Blum einen harten Zug verliehen bekommt. Blum nötigt einem großen Respekt ab, da man sie aufgrund ihrer Kindheit und der jüngsten Vorfälle durchaus gut versteht, wieso sie so ist, wie sie ist und wie sie handelt. Leider lässt die Geschichte in meinen Augen im Verlauf des Buchs stark nach. Am Anfang konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, am Schluss fand ich es leider zu durchsichtig, zu vorhersehbar, zu einfach. Die erwartete Wendung in der Geschichte, auftauchende Probleme und die gefühlvolle Blum habe ich am Schluss leider völlig vermisst. Es ging alles so glatt, so einfach... Das kann nicht alles gewesen sein, schreit alles in mir. ****Vorsicht, Spoiler!**** Ein Privatdektiv, der sich von einer einfachen Morddrohung einer Frau abschrecken lässt? Auch das erscheint mir zu simpel, zu konstruiert. Ein Politiker, der alles einfach auf sich beruhen lässt, seiner Karriere willen? Wo sind die Hindernisse, Zuschauer, Verwandte, Nachbarn? Genial ist das Traumkapitel, auf das man einfach reinfallen muss! **Spoiler Ende** Nichtsdestrotrotz hat das Buch mit Blum einen wahnsinnig interessanten Charakter und selber auch jede Menge Charme. Das Lesen fällt nicht schwer und der Schreibstil ist erfrischend anders. Der Einblick in ein Bestattungsunternehmen ist sehr interessant und insgesamt bin ich trotzdem nicht unzufrieden, das Buch zu Ende gelesen zu haben.

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