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Rezension zu
Baby-led Weaning - Das Grundlagenbuch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ausführliches Grundlagenbuch zu Baby-led Weaning

Von: Hanna
02.02.2017

Wenn manchmal von der britischen Hebamme Gill Rapley als „Erfinderin“ von Baby Led Weaning gesprochen wird, ist das nicht wörtlich gemeint. Denn natürlich gab es die breifreie Beikosteinführung schon immer. Nicht in allen Kulturen stehen Breigläser im Supermarktregal bereit oder der Mixer in der heimischen Küche. Dass in diesen Fällen dem Baby einfach in die Hand gedrückt wird, was eben da ist, scheint ganz logisch. Und auch in Europa ist Brei vermutlich eine sehr neue Erfindung. Knochenfunde weisen darauf hin, dass etwa im 17. oder 18. Jahrhundert damit begonnen wurde, Kindern feste Nahrung vorzuenthalten. Denn seit dieser Zeit häufen sich Fehlbildungen im Kieferbereich – offenbar kann sich dieser aufgrund fehlender Kaubewegungen weniger gut entwickeln. Was hat Gill Rapley dann also erfunden? Sie hat schriftlich festgehalten, dass man sein Baby auch ohne Brei ernähren kann. Und das in einer Zeit, in der große Panik davor herrschte, dass Kinder ohne Brei entweder unterernährt wären oder an größeren Stücken Nahrung ersticken würden. Sie hat plausibel und teilweise wissenschaftlich untermauert geschildert, was BLW für Vorteile hat und warum viele Ängste nicht bestätigt werden können. Weil Gill Rapley wie gesagt Britin ist, gab es ihr Buch zunächst nur in Englischer Sprache. Verlässliche und strukturierte Informationen zu Baby Led Weaning gab es damals für rein deutschsprachige Eltern und vor allem online kaum zu finden. 2013 wurde das Buch dann vom Kösel Verlag endlich in übersetzter Version veröffentlicht. Art und Umfang des Textes sind ganz klar an „Neulinge“ gerichtet. Für Leser, die die Grundlagen bereits kennen, scheint es etwas ausführlich und repetitiv. Zwischendurch sind Erfahrungsberichte von Eltern eingeflossen, die das vorab Beschriebene nochmals verdeutlichen sollen. Auf den etwa 250 Seiten findet sich kein einziges Rezept, es handelt sich um ein reines Grundlagenbuch. Diese Tatsache ist allerdings nur konsequent – denn immerhin plädiert Gill Rapley dafür, dass das Baby einfach am Familientisch mitessen darf. Gesonderte Gerichte oder eine große Umstellung der Ernährung sind dafür nicht nötig – vorausgesetzt die Familie ernährt sich bereits ausgewogen und gesund. Was das bedeutet, macht sie in Kapitel 7 sehr ausführlich klar. Auch zu veganer und vegetarischer Ernährung verliert sie hier einige Worte. Wer also noch am Anfang seiner BLW-Karriere steht oder bereits im Internet angeeignetes Wissen nochmals ausführlich schwarz auf weiß lesen möchte, dem kann ich das Buch wirklich empfehlen. Wer auf der Suche nach einer knappen Einführung und folgendem Rezepteteil ist, für den gibt es bessere Bücher.

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