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Rezension zu
Das Erbe der Sterne

Auftakt einer interessanten Reise

Von: Kaisu
16.02.2017

„Er spürte, wie sein Bewusstsein zurückkehrte. […] Er versuchte sich daran zu erinnern, wie viele umgekommen waren. Ihr Schlaf war entgültig, doch für ihn gab es noch keine Ruhe.“ (S.5) Wie recht er damit haben sollte, wird ihm gar nicht bewusst gewesen sein. Denn gute 50.000 Jahre später wird sein Körper gefunden und ist nicht nur eine Sensation für die Menschheit. Er ist ein Schock. Wir schreiben nämlich nicht ein Jahrtausend in ferner Zukunft, sondern befinden uns relativ in der Gegenwart, im Jahre 2028. Dabei ist es nicht einmal der Körper an sich, der alle um Fassung ringen lässt. Es ist der Fundort und seine Bekleidung. „Charlie“ wurde in einer felsigen Höhle auf dem Mond gefunden. Gut eingepackt in einem Astronauten-Anzug, dessen Technologie fast besser, wie die der Gegenwart ist. Nur lebten die Menschen damals in Höhlen und schlugen sich mit primitivsten Mitteln durchs Leben. Wie soll da ein professionelles Atemgerät, geschweige denn touch-pad Technologie oder gar ein bemanntes Raumschiff möglich gewesen sein? Fragen über Fragen stürzen nicht nur auf den Leser, sondern auch auf die Menschen in des Forschungstrupps ein. Zunächst sind den Wissenschaftlern aber die Hände gebunden. Der Leichnam ist so brüchig und nahe dem Zerfall, dass man ihn nicht sezieren kann ohne ihn gleichzeitig zu zerstören. Ein ärgerlicher Zustand, vor allem, wenn man schon so weit in der Technik und der Raumfahrt gekommen ist. (Mondfahrten sind fast so gängig wie Flugreisen und ein Aufenthalt dort kein Problem.) Doch zum Glück gibt es zwei schlaue Köpfe namens Gray und Hunt. Diese beiden haben das Trimagniskop erfunden. Es ist tausendfach besser als ein Röntgengerät. So können die beiden mit dem Gerät zum Beispiel das Logbuch lesen ohne es aufschlagen zu müssen, denn das hätte seine Zerstörung bedeutet. Allmählich kommt man so mit der Entschlüsselung der Schriftzeichen voran und der Wahrheit und „Charlie“ immer näher. Doch wollen wir wirklich wissen, was uns der Mann vom Mond zu sagen hat? Wollen wir die Bürde wirklich tragen? Große Gefühlsduselei sollte man hier nicht erwarten. Der Autor geht recht sachlich vor und macht bei persönlichen Empfindsamkeiten keine Sonderstory dazu auf. Eher geht er faktisch vor. Man kennt mit der Zeit alle Charaktere, kennt ihre Meinung und ihr Weltbild. Nun kommt da etwas daher, was deren Ideologien komplett über den Haufen wirft und nicht jeder kommt damit zurecht. Also argumentiert man. Streitet, schmollt und versucht seine eigene Überzeugung durchzusetzen. Das klingt jetzt recht trocken, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil. Man will umso mehr wissen, was es mit „Charlie“, seiner Technologie, seiner Todeshöhle auf dem Mond und seinen Berichten aus dem Logbuch auf sich hat. Zudem ist alles realistisch vorstellbar. Zwar steht hier fett „Science-Fiction“ auf dem Buch, was den ein oder anderen abschrecken mag. Dabei lohnt es sich durchaus diesen Auftakt einer Trilogie zur Hand zu nehmen. Denn was, wenn wirklich schon Wesen auf dem Mond waren, die uns ähnlicher sind, als man glauben möchte? Lesenswerte Lektüre, auch wenn man eigentlich kein Science-Fiction Liebhaber ist!

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