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Rezension zu
Fest der Finsternis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf Mörderjagd mit dem Marquis de Sade

Von: Nini
28.02.2017

Bereits nach wenigen Seiten merkt man, dass "Fest der Finsternis" das Potential zu etwas Großem hat. Denn schon nach kurzer Zeit entsteht eine Atmosphäre der Beklemmung und des Dunklen. Spätestens wenn Marquis de Sade auf der Bildfläche erscheint, ist klar, dass dies kein gewöhnlicher Thriller ist. Der Lesefluss ist von Anfang an sehr gut, was bei einem Buch von über 600 Seiten sicher nicht ganz nebensächlich ist. Denn gerade bei einer derart ausgiebigen Handlung, ist es oft nicht leicht, das Interesse des Lesers durchgängig wach zu halten. In den Informationen zum Autor steht, dass er für "Fest der Finsternis" über mehrere Jahre recherchiert hat. Und dies kommt eindeutig dem Leser zugute. Wir befinden uns in Paris zu Zeiten Napoleons. Entsprechend darf man erwarten, dass das Ambiente, die Gepflogenheiten und Sitten der damaligen Zeit entsprechen. Und das tun sie eindeutig - nicht einen Moment zweifelt man daran, sich im 19. Jahrhundert zu befinden. Dies bezieht sich nicht nur auf Kleidung, Umgangsformen, etc, sondern ebenso auf Politik und Polizeiarbeit. Da, neben Monsieur de Sade, eine ganze Reihe weiterer historischer Personen ihren Auftritt in "Fest der Finsternis" haben, dürfte es eine Menge Arbeit bedeutet haben, die historisch verbürgten Informationen zu diesen in den jeweiligen Charakter und zu integrieren und all dies der Fiktion einzuverleiben. Auch der eigentlich Kriminalfall, um den es hier geht, ist nicht 08/15 und der Leser wird mit Marais und de Sade diversen Wegen folgen müssen, um die Lösung zu finden. Die Übergänge zwischen Krimi und Thriller sind grau und fließend, dennoch hätte ich die Genrebezeichnung "Historischer Krimi" bevorzugt, da bei einem Thriller doch eine offener zutage tretende Spannung erwartet wird. Dies soll nicht bedeuten, dass "Fest der Finsternis" nicht spannend sei - ganz im Gegenteil, allerdings ist dies mehr eine dauerhaft vorhandene atmosphärische Spannung, die über allem liegt und nicht die typische Thrillerspannung. Um an "Fest der Finsternis" Gefallen zu finden, sollte man auf jeden Fall gern historische Handlungen lesen und keine Furcht vor den dunklen Seiten des Menschen haben - dann kann es dem Leser aber wie mir ergehen, die ich schon jetzt sagen kann, dass Ulf Torreck mit "Fest der Finsternis" ganz klar eines meiner Lesehighlights 2017 geschrieben hat.

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